Hamburg. Pendler in der Falle. Nach Wasserrohrbruch Staus bis auf die Autobahn. Auch einige U- und S-Bahnen fahren nicht

Wird das jetzt drei Wochen lang so anhalten? Der Bruch einer Hauptwasserleitung unter der Amsinckstraße in der City Süd hat gestern für chaotische Zustände auf Hamburgs Straßen gesorgt – Pendler sind am stärksten betroffen. Sowohl aus Richtung Süden als auch aus Richtung Nordost staute sich der Verkehr kilometerlang auf den Autobahnen. Auch alle innerstädtischen Ausweichstrecken waren zeitweise völlig überlastet.

„Die Amsinckstraße ist nicht zu ersetzen“, so der ADAC. Hinzu kommen Ausfälle bei U- und S-Bahnen. Das 60 Zentimeter dicke Trinkwasserrohr war am Montag aus noch ungeklärter Ursache gebrochen. Mehrere Tausend Kubikmeter Wasser traten aus, überschwemmten die Fahrbahnen und fluteten eine Tiefgarage. Es müsse offenbar ein sechs Meter langes Leitungsstück ersetzt werden, sagte eine Sprecherin von Hamburg Wasser. Die stadteinwärts führenden Spuren der Amsinckstraße bleiben voraussichtlich drei Wochen lang gesperrt.

Die größte Geduld brauchten Autofahrer auf der Autobahn 1, wo sich der Verkehr bis über Harburg zurückstaute. Auch auf den umliegenden Straßen wie der B 75, der Kurt-Schumacher-Allee und der B 5/Eiffestraße gab es erhebliche Verzögerungen. Wenn der Verkehr auf der B 5 von der Horner Rampe Richtung Innenstadt während der Ferienzeit nur zähflüssig vorankomme, wolle „das schon etwas heißen“, berichtete ein Sprecher der Verkehrsleitzentrale.

Auswirkungen gab es auch im öffentlichen Nahverkehr. Die Linie U 3 ist noch bis Sonntag zwischen Barmbek und Berliner Tor gesperrt. Die Ersatzbusse brauchten wegen des Wasserrohrbruchs 45 Minuten bis zur Endhaltestelle – dreimal so lang wie veranschlagt. Weitere Baustellen unter anderem in Winterhude beeinträchtigten zusätzlich den Verkehrsfluss in Hamburg. Wegen Sanierungsarbeiten fahren im Westen zwischen Holstenstraße, Altona, Bahrenfeld und Othmarschen Busse als Ersatz für die Bahn-Linie S 1. Die Busse sind teilweise in den Stoßzeiten so voll, dass Passagiere nicht mehr zusteigen können.

Aus der Politik kommt erneut Kritik an einer angeblich mangelhaften Instandsetzung der Wasserleitungen. „Der neuerliche Rohrbruch bestätigt den dringenden Handlungsbedarf“, sagte der FDP-Bürgerschaftsabgeordnete Wieland Schinnenburg.

Von Hamburg Wasser heißt es, der Zustand der Leitungen werde so gut wie möglich überprüft – Sanierungsarbeiten bedeuteten aber auch Baustellen und somit Verzögerungen. „Wir arbeiten mit Hochdruck an der aktuellen Reparatur“, sagte eine Sprecherin.

Seite 13 Ausweichen über Autobahnkreuz Ost