Othmarschen. Architekt plädiert für Greenhouse im Jenischpark. Ihm fehlt eine öffentliche Debatte

Als schlechter Verlierer möchte Christoph Winkler nicht dastehen. Aber der Architekt kann und will die Sache nicht einfach auf sich beruhen lassen. Winkler ärgert sich darüber, wie über die Zukunft des Jenischparks entschieden wurde. Hinter verschlossenen Türen, ohne öffentliche Debatte, ohne Konzeptvorstellung: „Das war ein unsägliches Verfahren“, kritisiert er. Winkler ist einer von sechs Interessenten, die ein Konzept beim Bezirksamt Altona eingereicht haben.

Sie alle wollten an der Entwicklung der nordwestlichen Ecke des Parks mitwirken, also den ehemaligen Gewächshäusern neues Leben einhauchen. Diese stehen seit Auszug des Gartenbauamtes leer. Hier, in unmittelbarer Nähe zum neuen Bargheer-Museum, soll nun ein Parkcafé entstehen. Voraussetzung für den Zuschlag war, dass der Betreiber öffentliche Toiletten bereit stellt. Die Bezirksversammlung hatte kürzlich dafür gestimmt, Verhandlungen mit dem Bewerber Falk Hocquél als Chef der Konditorei und Bäckerei Schmidt & Schmidtchen aufzunehmen.

Fünf Seiten umfasst Winklers Konzept, plus Finanzierungsplan und Animationen. Greenhouse Jenischpark nennt der 56-Jährige, der auch in Nähe des Parks wohnt, das Projekt. Für etwa 750.000 Euro sollte ein Ausstellungs- und Veranstaltungsraum mit integriertem Café entstehen. Eine fahrbare Wand auf Schienen sollte den Ausstellungsraum beziehungsweise das Café je nach Bedarf vergrößern oder verkleinern. „In Hamburg gibt es zu wenig solcher Flächen“, erklärt Winkler, der als Vorstand der Initiative Hamburger Architektur Sommer damit seine Erfahrungen gemacht hat. Zudem hatte Winkler bereits Sponsoren gesucht und gefunden. Er hätte Finanzierungszusagen in Höhe von einem Drittel der Kosten, wie er sagt.

Was Winkler erwartet hat, war nicht gleich der Zuschlag, aber zumindest eine angemessene Reaktion. „Da macht man sich viel Mühe, bietet der Stadt eine attraktive Ausstellungsfläche an, bringt Geld mit und wird dann nicht einmal eingeladen, das Konzept vorzustellen“, sagt er. Auch über den Fortgang sei er nicht informiert worden. Sowohl die Jury als auch die Bezirksversammlung tagten hinter verschlossenen Türen. „Es ist sehr bedauerlich, dass so etwas nicht öffentlich diskutiert wird“, sagt Winkler mit Blick auf die hohe Zahl von Bewerbern und den prominenten Standort im Jenischpark.

Das Bezirksamt Altona verweist auf Datenschutz und Persönlichkeitsrechte. Ansonsten sagt Sprecher Martin Roehl dazu nur: „Da das Verfahren offiziell gar nicht abgeschlossen ist, sehen wir von einem Kommentar ab.“