LONDON/BERLIN.

Selten haben die britischen Prinzen William (35) und Harry (32) so offen über den Tod ihrer Mutter gesprochen. Nun stehen sie im Mittelpunkt einer neuen TV-Dokumentation, die 20 Jahre nach dem Tod von Prinzessin Diana erscheint. Darin erzählen die beiden unter anderem vom letzten Telefonat, das sie mit ihr führten. Das war nur wenige Stunden vor ihrem Tod.

„Es ist das erste Mal, dass wir beide über sie als Mutter gesprochen haben“, sagt Prinz Harry in einem Trailer, den der Sender ITV vorab veröffentlichte. Zu sehen sind die beiden Prinzen, wie sie gemeinsam durch ein Familienalbum blättern. In dem Film werden Aufnahmen gezeigt, die die Öffentlichkeit bisher nicht kannte.

Die Prinzen William und Harry schildern in dem Film, wie ihre Mutter ihr Leben beeinflusst hat, was sie für eine Frau war und wie sie sie als Mutter erlebten. Sie sei sehr ungezwungen gewesen, sagt Prinz William, „sie hat es geliebt, zu lachen und lustig zu sein“. Sie habe verstanden, dass es jenseits der Palastmauern und des Protokolls ein echtes Leben gebe. Prinzessin Diana sei die beste Mutter der Welt gewesen, sagt sein Bruder Harry. „Sie hat uns mit Liebe überschüttet.“

Prinzessin Diana, von vielen nur Lady Di genannt, starb am 31. August 1997 bei einem Autounfall in Paris, sie war damals 36 Jahre alt. Von dem Vater ihrer Kinder, Thronfolger Prinz Charles, war sie bereits geschieden. Das Unglück beherrschte weltweit die Schlagzeilen.

Das letzte Gespräch mit ihrer Mutter sei kurz gewesen, sagen die Söhne. Zu kurz, wie die beiden bedauern. Ihre Mutter hatte aus Paris angerufen. „Ich kann mich nicht mehr unbedingt an das erinnern, was ich gesagt habe“, sagt Prinz Harry, der damals zwölf Jahre alt war. „Aber ich werde wahrscheinlich für den Rest meines Lebens bereuen, wie kurz das Telefonat war.“

Auch William, damals 15, wollte lieber wieder mit seinen Cousins spielen, als weiter mit seiner Mutter sprechen. „Harry und ich hatten es total eilig, uns zu verabschieden – nach dem Motto: Bis bald“, sagt er in dem Film. William nennt es einen „heilsamen Prozess“, über seine verstorbene Mutter zu sprechen. Er erzähle auch seinen eigenen Kindern ständig von ihrer Großmutter. So will er die Erinnerung an Prinzessin Diana wach halten. In ihrem Haus gebe es deshalb auch viele Fotos von ihr. „Die beiden haben zwei Großmütter, also ist es wichtig, dass George und Charlotte wissen, wer sie war und dass es sie gab.“

Der britische Sender ITV strahlt die 90-minütige Dokumentation „Diana, Our Mother: Her Life and Legacy“ am Montag, 24. Juli um 21 Uhr (22 Uhr deutscher Zeit) aus, etwa einen Monat vor dem 20. Todestag. Produzent Nick Kent sagt über den Dokumentarfilm, man sehe Prinzessin Diana darin, wie man sie noch nie gesehen habe: „durch die Augen der beiden Menschen, die sie am besten kannten“.

Erst vor einigen Monaten hatte Harry in einem Interview mit der britischen Zeitung „The Telegraph“ von seinen psychischen Problemen nach dem Tod seiner Mutter erzählt. Er habe die Gedanken an sie lange Zeit weggedrückt, erst eine Therapie habe ihm geholfen.