Fast Food – die klassische Fleischbulette wird mit leckeren Zutaten immer weiter verfeinert

Stattliche 1,3 Kilo wiegt der Champs Giant Burger, den man im Montgomery Champs in Schnelsen bestellen kann. „Den schaffen garantiert nur die Allerbesten“ heißt es auf der Speisekarte des Restaurants nach US-amerikanischem Vorbild. Wer auf Vegetarisches steht, wählt den Vegetarian Burger mit einer Frikadelle aus Pflanzeneiweiß. Fischfreunde sind mit dem Salmon Burger mit Lachsfilet und Pesto gut bedient.

Ob als kurzer Snack, an einem Abend mit Freunden oder fürs Date: Burger, sind eine runde Sache. Nicht nur im Champs feiert der Hamburger, einst Inbegriff des „Fast Food“, ein Revival. In fast allen Stadtteilen haben in letzter Zeit stylische Burger-Restaurants eröffnet, die die traditionsreiche Bulette im Brötchen aus der Billigecke holen und in Edelvarianten servieren ¬– von „medium“ bis „well done“.

Klassiker unter den Burgern ist der Cheeseburger – mit zerfließendem Käse. Doch mittlerweile gibt es auch Burger in veganen und vielen vegetarischen neuen Ausführungen. Oder mit ganz besonders zubereitetem Fleisch, wie zum Beispiel dem „Pulled Beef“ (gezupftes Rindfleisch) aus der Region. Ebenso werden verschiedenen Fisch-Variationen angeboten. Dazu kommt in fast allen Burger-Läden eine große Auswahl an frischen Brötchen, teilweise auch in Vollkorn-Qualität oder mit Dinkel, hausgemachten Soßen und oftmals regionalen Beilagen. Angesagt sind vor allem knusprige Pommes aus Süßkartoffeln. Sie enthalten wenig Fett und viele Mineralstoffe.

Ein perfekter Laden für „Hochstapler“ ist „Most wanted Burger“ in Eimsbüttel, den der Hamburger Szene-Koch Nils J. Sund und Barkeeper Mostafa Izadi im letzten Jahr eröffnet haben. Das in den Burgern verarbeitete Fleisch stammt aus Lüneburg und ist zu 100 Prozent „Halal“. Der Begriff stammt aus dem Arabischen und bedeutet so viel wie „erlaubt“. „Rumble in the Jungle“ heißt der Burger mit Rindfleisch, gegrillter Ananas, Guacamole, krossem Bacon, Granatapfelkernen, Gartenkresse, frischer Minze, Romanasalat und Passionsfrucht-Mayosauce – lecker!

Viele der neuen Burgerbuden-Inhaber haben sich auf Reisen inspirieren lassen. So war es auch beim Burger Lab: Die Idee kam einem der drei Inhaber, Jeremy Bailey, in London. Auf die Burger im Burger Lab kommt, was die Saison hergibt. Denn nur dann gebe es eine Frische-Garantie, sagt Geschäftsführerin Katherina Horn. Deshalb wechselt die feste Speisekarte im Burger Lab, das auch Catering anbietet und mit zwei Restaurants – in Altona-Nord und neuerdings auch in Bergedorf – in Hamburg vertreten ist, mindestens zweimal pro Jahr. Und auch sonst werden die Special- und Fisch-Burger nach saisonalen Verfügbarkeiten angepasst. Ist der Spargel vorbei, gibt’s Pfifferlinge, im Herbst dann eher Kürbis auf dem Burger und den Salaten. „Unser Dauerbrenner ist nach wie vor der Classic Burger. Aber auch der Brie-Burger mit Trüffelmayonnaise und Zwiebelmarmelade erfreut sich großer Beliebtheit“, berichtet Katherina Horn. Wer mag, wählt dazu Asian Style Slaw mit Rotkohl, Rettich, Karotte, Koriander, Lauch und Ingwer-Sesam-Dressing.

Auch im Grilly Idol in der Clemens-Schultz-Straße auf St. Pauli gibt es jede Menge Klassiker und auch vegane Burger. Vor allem aber munden die Asia-Burger, die im gedämpften Bao-Brötchen und hausgemachter Teriyaki-Soße serviert werden. Der Teryaki Chicken Burger enthält knuspriges Kikok-Hähnchen, Gurke, Möhre, Ingwer, frische Kräuter, geröstete Erdnüsse, Rote-Beete-Sprossen und Wasabi-Mayo.

Zu den Läden, die unbedingt einen Versuch wert sind, gehören unter anderem auch Otto’s Burger, The Bird, Better Burger Company, Dulf’s Burger und Peter Pane. Mit eintönigem und ungesundem „Fast Food“ haben sie nichts mehr gemeinsam!

Die Frage, wie das Hacksteak vom Teller in ein aufgeschnittenes Brötchen gelangte und zum Hamburger wurde, ist nicht eindeutig geklärt. Historiker vermuten jedoch, dass die Idee dafür im Hamburger Hafen entstand. Auf den Schiffen, die einst die Auswanderer über den Atlantik in die Neue Welt brachten, wurden Hacksteaks angeboten, die praktischerweise in Brötchen gegessen wurden. Die Auswanderer exportierten demnach die Idee, Fleisch in Brot zu verpacken, von Hamburg in die Neue Welt.