Lorem ipsum - Ceterum censeo: Mit Blindheit per Definition geschlagen, dennoch nicht unsichtbar, präsentiere ich mich als unbeachtetes und ungeliebtes Stiefkind zeitgenössischer Literatur.

Jedem ist Recep Tayyip Erdogan ein Begriff. Die einen verehren den Präsidenten der Türkei als Nationalhelden, die anderen sehen in ihm einen gefährlichen Diktator. Für viele ist Erdogan ein „Ehrenmann“. Er kommt aus armen Verhältnissen und hat sich nach oben gekämpft. Dennoch hat er nicht vergessen, wo er herkam. Er ist vor allem in der ärmeren Bevölkerung dafür beliebt, dass ein Krankenhausbesuch keinen Luxus mehr darstellt. Denn fast alle Türken haben nach seinem Aufstieg eine Krankenversicherung. Des Weiteren setzt er sich für Rechte und Bedürfnisse der Unterschicht ein, errichtet Krankenhäuser.

Er setzt seine Ziele auch um. Nach seinem Amtsantritt hat die Türkei in kürzester Zeit eine Phase des Wirtschaftsbooms erlebt. Das Bruttosozialprodukt isr innerhalb weniger Jahre um das Vierfache angestiegen. Außerdem hat er etwas geschafft, was viele für unmöglich gehalten haben. Er hat die ersten Schritte gemacht, um den Konflikt zwischen Kurden und Türken zu lösen. Sein Ziel war es, sich mit den Kurden zu versöhnen, also gab er ihnen mehr Rechte. Sie dürfen in ihren Gebieten wieder ihre Sprache sprechen, sie bekamen eigene Vertretungen und einen eigenen Fernsehsender.

Erdogans Gegner kritisieren jedoch vor allem eines. Erdogan möchte einen autoritär geführten Gottesstaat erschaffen. Was spricht für diese Behauptung? Erdogan ist zutiefst gläubig und sagt, er mache Politik für Allah. So wurde das Kopftuchverbot an Universitäten abgeschafft, und er spricht sich gegen Abtreibung aus. Allgemein äußerte er sich, was die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau betrifft, sehr fragwürdig. Laut ihm kann es keine Gleichberechtigung geben, da es im Koran so steht. Trotz seiner strengen Glaubensüberzeugung sagt Erdogan, dass er für die Trennung von Staat und Kirche sei. Aber wieso will er denn Gesetze durchsetzen, die auf dem Islam basieren? Das ist keine Trennung von Kirche und Staat. Das ist ein Widerspruch! Des Weiteren schränkt er die Meinungsfreiheit extrem ein. Er lässt Internetseiten ohne Gerichtsbeschluss sperren. Und man hört in letzter Zeit sehr häufig von Reportern, die festgenommen wurden, weil sie über etwas berichten, was ihm nicht passt.