Sydney.

Es ist eine traurige Geschichte. Aber auch eine, die zeigt, wie Nachrichten blitzschnell aus den entlegensten Winkeln um die Welt gehen und Menschen im Internet sich gegenseitig helfen. Innerhalb von 24 Stunden konnten die Überreste eines Mannes identifiziert werden – weil die Polizei der südaustralischen Insel Tasmanien ein Foto aus einer Kamerakarte veröffentlichte, die bei der Leiche gefunden wurde.

Wanderer entdeckten die sterblichen Überreste in der Nähe des berühmten Tahune-Skywalks. Daneben fanden sie einen Rucksack, in dem sich eine Einkaufsquittung befand, die auf das Jahr 2010 datiert war. Außerdem eine Kamerakarte. Die Polizei veröffentlichte daraus bei Facebook ein Foto. Es zeigt einen Mann, der vor einer Felslandschaft an einem Meer steht. Die Beamten vermuteten, dass es sich dabei um den Toten handelt. Innerhalb weniger Stunden wurde das Bild über 6000-mal auf der ganzen Welt geteilt. 24 Stunden nach der Veröffentlichung dann der entscheidende Hinweis: Ein Schweizer meldete sich und konnte belegen, der Mann auf dem Bild zu sein. Aufgenommen hätte es sein ehemals bester Freund, ein Steinmetz aus Gretzenbach, in den USA. Der 44-jährige Freund hätte sich 2010 nach Australien abgesetzt. „Er wollte ein neues Leben beginnen“, sagte Michael Nydegger dem Sender ABC. Streit oder Konflikte hätte es nicht gegeben. Insofern glaubt Nydegger, dass sein Freund durch einen Unfall starb. Forensische Tests sollen jetzt klären, ob die Überreste tatsächlich dem Steinmetz zuzuordnen sind.