Hamburg. Schlagermove und Triathlon legen am Sonnabend und Sonntag weite Teile der City und St. Paulis lahm

Nur eine Woche nach dem G20-Gipfel wird es an diesem Wochenende wieder zwei Großveranstaltungen in Hamburg geben. Zum Schlagermove am Sonnabend auf St. Pauli werden bis zu einer halben Million Besucher erwartet. Die Veranstalter des Hamburg Wasser World Triathlons am Sonnabend und Sonntag mit rund 10.500 Teilnehmern (Start am Jungfernstieg) rechnen mit bis zu 300.000 Zuschauern. Wegen der beiden Großveranstaltungen wird es etliche Straßensperrungen geben und in weiten Teilen der Stadt zu starken Verkehrsbehinderungen kommen.

Allein für den Schlagermove sind am Sonnabend die Reeperbahn, die Glacischaussee, die St. Pauli Hafenstraße und weitere Straßen gesperrt. Für den Triathlon werden am Sonnabend und Sonntag viele Straßen innerhalb des Wallrings gesperrt sein. Die einzelnen Sperrungen, die über die eigentliche Route hinausgehen, standen am Donnerstag nach Angaben der Polizei noch nicht im Detail fest. Autofahrer sollten die Innenstadt und den Kiez aber weiträumig umfahren und am besten auf öffentliche Verkehrsmittel wie U- und S-Bahn umsteigen.

Die Polizei steht zumindest in Sachen Verkehrsregelung wieder einmal vor einer enormen Herausforderung: „Es handelt sich natürlich um eine große Einsatzlage“, sagt ein Polizeisprecher. Unterdessen gibt es viel Kritik an dem Doppeltermin mit Schlagermove und Triathlon. Dazu sagt Falko Droßmann (SPD), Leiter des Bezirksamts Mitte: „Wir haben im Bezirk Mitte zu viele Großveranstaltungen, und es ist verständlich, dass die Bürger davon genervt sind. Das Problem ist, dass der Bezirk das nicht verhindern kann, weil zig Behörden Teilgenehmigungen für die Events erteilen und das nicht in einer Hand liegt.“ Seine Forderung: „Wir brauchen ein konzentriertes Genehmigungsverfahren.“

Noch deutlicher wird Michael Osterburg, Grünen-Fraktionschef im Bezirk Mitte: „Dass der Schlagermove und der Triathlon auf ein Wochenende fallen, ist eine Zumutung für die Bürger und eine große Belastung für die Innenstadt und St. Pauli.“ Nachdem die Stadt durch den G20-Gipfel bereits am vergangenen Wochenende lahmgelegt wurde, zeuge „dieser Veranstaltungswahnsinn“ von wenig Fingerspitzengefühl.

Der Sprecher für Bezirke der CDU-Bürgerschaftsfraktion, Jens Wolf, fordert: „Die Stadt muss endlich für eine bessere Koordination der Großveranstaltungen sorgen.“

Auch für die Geschäftsleute ist es eine Belastung: „Dass an dem Wochenende nach G20 gleich zwei parallele Veranstaltungen stattfinden, ist für den innerstädtischen Einzelhandel nicht positiv“, sagte Citymanagerin Brigitte Engler.

Innen- und Sportsenator Andy Grote (SPD) sagt: „Es war trotz aller Bemühungen nicht möglich, zu entzerren. Das wird man in den Folgejahren versuchen.“


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