Hamburg.

Purzel Peter bekommt man schon für zwei Euro. Das ist nun wirklich fast nichts. Hippi Hippo steht mit 50 Euro im Katalog. Für den Flötenschlumpf mit gelber Flöte (das ist ganz wichtig) werden auch schon einmal bis zu 10.000 Euro geboten.

Tja, die Welt der Überraschungseier steckt voller Überraschungen. Die kleinen Spielzeuge darin haben sich zu gesuchten Sammlerobjekten entwickelt. Genauestens katalogisiert, erfasst und mit Liebe zum Detail beschrieben. Kleine Fehler machen sie erst richtig wertvoll. Das kennen wir von Briefmarken und weißen Tigern.

Die halbe Welt sammelt seit 1974 die Preziosen in der Plastikkapsel, umhüllt von 20 Gramm Schokolade. Kinder werden dadurch an zwei Grundbedürfnisse herangeführt: Süßigkeiten zu essen und Dinge zu begehren.

Ein großes Land aber stellt sich ins Abseits. Ausgerechnet die USA. Überraschungseier sind dort strikt verboten. Darauf weist sogar ein Reiseveranstalter hin. 300 Dollar Strafe – mindestens – sind bei Zuwiderhandlung fällig. Dieses Verbot gilt aber nicht erst, seitdem dort mit Donald Trump ein Präsident regiert, der viele weltweit akzeptierte Regeln und Normen nicht anerkennt, sondern schon seit 1938.

Die offizielle Begründung für das 2009 noch einmal verschärfte Verbot ist eindeutig: Die Kleinteile könnten von Kindern verschluckt werden, und diese könnten daran sterben.

So viel Vorsicht verwundert eingefleischte Fans. Offenbar ist die Überraschungseier-Lobby in den USA nicht mächtig genug. Das Recht des Volkes auf Schokoeier mit Spielzeug wird somit auch nicht im zweiten Zusatzartikel der US-Verfassung garantiert – im Gegensatz zum Recht auf Waffenbesitz. Aber das ist ein anderes Thema.