Gute Taten können anstrengend sein: Als Sebastian Knauer am Sonntag von der Idee des Solidaritätskonzerts erfuhr, sagte er sofort per SMS zu: „Yes!!!“ Eigentlich hätte er gestern seine neue CD in München präsentieren wollen, aber dieses Signal an die Polizisten war dem 45 Jahre alten Hamburger wichtiger. Binnen weniger Stunden stellte er ein Kammerorchester zusammen, fusionierte für eine Nacht das Zürcher Kammerorchester und die Symphoniker Hamburg, holte Jazz-Vibraphonist Pascal Schumacher. Und warb Spenden ein.

Es ist Knauers erstes Konzert im Großen Saal der Elbphilharmonie und damit schließt sich ein Kreis. Als Vierjähriger saß er erstmals am Klavier, mit 14 durfte der Albert-Schweitzer-Gymnasiast als Solist mit den Symphonikern in der ­Laeiszhalle auftreten. Längst ist der Vater von zwei Kindern in den großen Konzerthäusern zu Hause, er hat in mehr als 50 Ländern gespielt. Und doch war dies ein besonderer Abend – ein Konzert in seiner Heimatstadt, in dem neuen Wahrzeichen, ein Konzert für die Polizisten. Und eines, das es ohne sein Engagement nicht gegeben hätte.