Panama City Beach.

Es sind Meldungen über versperrte Rettungsgassen und Menschen, die Unglücke mit dem Handy filmen, statt zu helfen, die fassungslos machen. Dass es auch anders geht, hat sich an einem Strand in Florida gezeigt: Dank des entschlossenen Handelns der Badegäste konnte eine Gruppe Schwimmender vor dem Ertrinken gerettet werden, wie die örtliche Polizei berichtete.

Eine 34-jährige Mutter versuchte, ihren zwei Kindern zur Hilfe zu kommen, die von der starken Strömung am Badeort Panama City Beach am Golf von Mexiko erfasst wurden. Doch die Mutter und sechs weitere Menschen, die helfen wollten, drohten ebenfalls abzutreiben.

„Diese Leute werden heute nicht ertrinken“, schildert Strandbesucherin Jessica Simmons der Zeitung „Panama City News Herald“ ihre Gedanken, als sie das Drama bemerkte. „Wir holen sie da raus.“ Zusammen mit Derek Simmons, einem weiteren Badegast, initiierte sie eine Menschenkette vom Strand ins Wasser. Lautstark forderten die beiden die Besucher auf, sich ihnen anzuschließen. Anfangs hätten die meisten zögerlich reagiert, aus Angst, selber von den Fluten mitgerissen zu werden. Doch als die ersten mitmachten, schlossen sich immer mehr an. Schließlich kamen rund 80 Menschen zusammen, die eine Menschenkette von etwa 90 Meter Länge bildeten. Sie reichte vom Strand bis ins Meer, wie Bilder im Internet zeigen. Dabei verschränkten die Menschen Arme und Beine ineinander. Die hinteren zogen die Menschen aus dem Wasser, die sich an der Kette entlang zum Strand hangeln konnten. Die ganze Aktion dauerte eine Stunde.

Alle neun Menschen wurden gerettet. Die 67-jährige Großmutter der Kinder hatte jedoch im Wasser einen Herzinfarkt erlitten und musste im Krankenhaus behandelt werden. Ihr Zustand sei aber inzwischen stabil.

Zeugen machen den offiziellen Rettungskräften zum Vorwurf, sich nicht beteiligt zu haben, was diese bestreiten. Am Strand wehte die gelbe Fahne, die vor unruhiger See warnt.