Diese Geschichte ist eigentlich schon einmal erzählt worden. In vielen Details gleicht Marc Webbs „Begabt“ dem Film „Das Wunderkind Tate“, den Jodie Foster Anfang der 90er-Jahre drehte. Ein hochbegabtes Kind wächst in sozial prekärer Umgebung auf und kann sich über keinen Mangel an Liebe, wohl aber über defizitäre Förderung beklagen. Eigentlich unbeteiligte Dritte entdecken dann das Talent.

Nun heißt das Kind nicht mehr Tate, sondern Mary (Mckenna Grace). Die wächst bei ihrem Onkel Frank (Chris Evans) heran, der in einer Art Trailerpark lebt. Frank wünscht für sein Ziehkind eine unbelastete Kindheit und möchte deshalb auf Sonderförderung verzichten.

Die gebieterische Großmutter Evelyn (Lindsay Duncan) hingegen erkennt in Mary das mathematische Genie, nach dem sie lange Zeit gesucht hat, um eigene Forschungen voranzutreiben. Vor Gericht kann sie erwirken, dass Mary von Pflegeeltern aufgenommen wird. Die Konflikte dieses Films sind so vorhersehbar wie die Auflösung. Solide, etwas biedere Unterhaltung.

„Begabt – Die Gleichung eines Lebens“ USA 2017, 101 Min., ab 6 J., R: Marc Webb,
D: Mckenna Grace, Chris Evans, Lindsay Duncan, Octavia Spencer, täglich im Cinemaxx Dammtor; www.fox.de/begabt-die-gleichung-eines-lebens