Die in diesen Tagen viel zitierten Autonomen leiten ihre Berufsbezeichnung von dem griechischen Wort autonomia für Unabhängigkeit ab. Unabhängig von Verstand und Sachkenntnis kann Autonomen-Anwalt Andreas Beuth reden – das bewies er am Wochenende mit einer beispiellosen Entgleisung. Bezogen auf die Krawalle im Schanzenviertel sagte Beuth öffentlich, er habe „gewisse Sympathien für solche Aktionen“. Aber doch bitte nicht „im eigenen Viertel, wo wir wohnen“. Und dann: „Warum nicht in Pöseldorf oder Blankenese.“ Lassen wir mal außen vor, dass hier ein Rechtsanwalt Menschen in anderen Stadtteilen lebensgefährliche Krawalle wünscht und „den eigenen“ verschont haben möchte.

Zwei Punkte sind es, die Herr Beuth offenbar nicht kapiert hat. Erstens haben die Ausschreitungen vom Wochenende ganz Hamburg getroffen – unabhängig von irgendwelchen Stadtteilgrenzen. Zweitens wird hier wieder das verzerrte Bild von den Bonzen-Quartieren gezeichnet. Für Herrn Beuth zur Kenntnis: Blankenese ist ein heterogener Stadtteil mit großen und kleinen Einkommen und ebensolchen Wohnstätten. Und jetzt noch mal im Klartext:

Eine Eigentumswohnung auf der Schanze ist schon lange nicht mehr günstiger als eine in Blankenese.