Die Hochschule für bildende Künste feiert ihr großes Jubiläum mit illustren Gästen

Es gibt eine Menge zu jubeln und zwei Abschiede zu verschmerzen, wenn die Hochschule für bildende Künste (HfbK) am Lerchenfeld vom 11. bis zum 16. Juni 250 Jahre Kunstausbildung in Hamburg feiert. Eine lange Geschichte also, die im Jahr 1767 begann, als die Patriotische Gesellschaft in der Hansestadt Deutschlands erste Gewerbeschule zur Verbesserung der Zeichenkunst gründete.

Namhafte Künstler sind mit Hamburgs Kunsthochschule verbunden: Martin Kippenberger, Sigmar Polke, Hanne Darboven, Daniel Richter, Marina Abramovic, Rebecca Horn, Fatih Akin und viele andere. Mit einem Senatsempfang wird am 13. Juli ihre Bedeutung gewürdigt. Franz Erhard Walther, 30 Jahre lang Professor am Lerchenfeld, und der ehemalige HfbK-Student Jonathan Meese halten die Festreden. Am selben Abend wird um 19 Uhr die große Absolventen-Ausstellung eröffnet, wo 130 junge Künstlerinnen und Künstler ihre Arbeiten präsentieren. Die beste wird dann mit dem Karl H. Ditze-Preis ausgezeichnet.

Studierende und Lehrende der vielen Partnerhochschulen von Buenos Aires über Hangzhou, Jerusalem und New York bis nach Osaka oder Wien tauschen sich in mehrtägigen Workshops mit denen vor Ort aus und präsentieren ihre Arbeitsergebnisse anschließend am 13. Juli (19 Uhr) im Gebäude an der Finkenau 42. Die Kitchen Guerilla begleitet sie dabei mit einer Kochperformance.

Unter dem lustigen Titel „O Superman“ wurde angesichts des Abschieds zweier wichtiger HfbK-Professoren eine vielgesichtige Rückschau auf Film, Kunst und Politik vorbereitet: Der Kunsthistoriker Michael Diers und der Filmemacher Wim Wenders gehen in den Ruhestand. Die Künstlerin Laurie Anderson, die zu einigen Wenders-Filmen die Musik gemacht hat, erweist dem Meister noch einmal die Ehre. Dazu läuft am 11. Juli (17 Uhr) im Metropolis (Kl. Theaterstr. 10) Andersons Film „Heart of a Dog“ in Anwesenheit der Künstlerin und Wim Wenders’, die ab 19.30 Uhr in der HfbK mit dem Kurator und Galeristen Hans-Ulrich Obrist und Michael Diers über den „Blick zurück nach vorn“ diskutieren.

Auch am Mittwoch, 12. Juli, hat der Film großes Gewicht: Um 11.30 Uhr wird in der HfbK von Ulrike Pfeiffer „Werner Nekes – Das Leben zwischen den Bildern“ vorgeführt, Michael Diers spricht im Anschluss mit der Regisseurin. Ein Gespräch darüber, wie interessante Filme entstehen und was in einer Ausbildung überhaupt vermittelt werden sollte, führen ab 14.30 Uhr Barbara Albert, Thomas Heise, Michael Baute und Angela Schanelec.

Um 17 Uhr erobert wieder die Kunst das Podium: Wie politisch Kunst heute sein darf oder muss, darüber tauschen sich Monica Bonvicini, Adam Broomberg, Thomas Demand, Peter Geimer, Philipp Ruch und Beate Wyss aus.

Es folgt um 19.30 Uhr ein Vortrag von Beate Wyss über die Leitkultur der Westkunst, und von 21 Uhr an eine Performance von Laurie Anderson, die später in ein Performance-Programm vieler junger Künstler und Musiker übergeht. Am Sonnabend wird dann noch eine interessante Ausstellung eröffnet: „(Mit) Pflanzen kartografieren“ präsentiert die Auseinandersetzung von Künstlern mit Pflanzen, der ein Symposium vorangegangen ist. Darin geht es um das klassische Sujet der Pflanzendarstellung, aber auch um philosophische und (natur-)wissenschaftliche Aspekte.

Festwoche der HfbK Di 11. bis So 16.7.,
meist in der HfbK (U Mundsburg), Lerchenfeld 2;
weitere Infos: www.hfbk-hamburg.de/250