Hamburg. Innenminister de Maizière warnt vor Protest-Propaganda. Trump trifft morgen Merkel im Senats-Gästehaus

Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) hat dazu aufgefordert, sich vor G20 nicht nur mit den Protesten zu beschäftigen, sondern mehr über die Inhalte zu reden. „Wir sollten die Propaganda der Gewalttäter nicht dadurch erhöhen, dass wir ständig über ihre möglichen Erfolgsaussichten spekulieren“, sagte er gestern vor seinem Besuch in Hamburg, wo er sich in den Messehallen über die Gipfelplanungen informierte.

Tatsächlich könnte das Treffen in Hamburg eines der politisch interessantesten in der G20-Geschichte werden. Das liegt unter anderem daran, dass sich US-Präsident Donald Trump und Russlands Staatschef Wladimir Putin hier zum ersten Mal persönlich treffen – für Freitag ist eine Unterredung zwischen beiden geplant,.

Bereits morgen Abend wird Trump im Gästehaus des Senats an der Schönen Aussicht mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) unter vier Augen sprechen. Danach ist nach Abendblatt-Informationen noch ein Treffen mit asiatischen Vertretern im US-Generalkonsulat auf der anderen Seite der Alster geplant. Dort wird es auch um Nordkoreas neuen Test einer Interkontinentalrakete gehen – sie könnte wohl auch die USA erreichen.

Vor seiner Abreise aus den USA hat Trump in einem Telefonat mit Merkel ausführlich über die wichtigen Gipfelthemen Klimawandel, Freihandel und Flüchtlinge gesprochen. Er sagte dabei der Kanzlerin seine Unterstützung zu. Der US-Präsident wolle dazu beitragen, dass der Gipfel ein Erfolg werde, hieß es im Weißen Haus. Was schwierig genug wird: Schließlich stehen die Amerikaner mit ihrer Klima- und Handelspolitik gegen die Interessen der anderen 19 Teilnehmer.

Unterdessen hat sich Brasiliens Präsident Michel Temer nach seiner Absage doch noch entschlossen, nach Hamburg zu kommen – vielleicht auch wegen der Brisanz des Gipfels.

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