Mit House Of Pain und Nas kommen Rapper nach Hamburg, die ein großes Œuvre mitbringen

Eigentlich war House Of Pain 1996 schon wieder Hip-Hop-Geschichte. Nach fünf Jahren hatte sich das Trio mit den irischen Wurzeln nach drei Alben wieder aufgelöst. Doch 2011 fanden sich die Rapper Everlast und Danny Boy sowie DJ Le­thal wieder zusammen, um noch einmal zu sehen, ob ihr Stil auch bei einem nachgewachsenen Publikum Resonanz finden würde. Es funktionierte.

50.000 junge Briten hüpften beim ­T-In-The-Park-Festival wie entfesselt, als House Of Pain seinen Mega-Hit „Jump Around“ skandierte. Jetzt jährt sich das Jubiläum der 1992 erschienenen Erfolgsnummer zum 25. Mal. Grund genug für die Amerikaner, sich erneut zusammenzuraufen, um mit alten und neuen Fans den Erfolg ihres Megakrachers zu feiern. „Jump Around“ wurde häufig in den Soundtracks von Filmen und Fernseh­serien verwendet, zuletzt im vergangenen Jahr in der Eröffnungssequenz von „Bridget Jones’ Baby“.

Nach ihrer Trennung 1996 hatte vor allem Everlast mit seinen Bluesalben „Whitey Ford Sings The Blues“ und „Eat At Whitey’s“ eine gelungene Solokarriere gestartet, doch inzwischen stagniert sein Erfolg. Mit House Of Pain kann Everlast noch einmal ein sehr viel größeres Publikum erreichen.

Wenn die drei am 5. Juli über die Bühne der Großen Freiheit 36 toben, werden sie weitere Kracher wie „Shamrocks And Shenanigans“, „Put On Your Shit Kickers“ und „Danny Boy, Danny Boy“ im Programm haben. Auch Songs aus Everlasts Solowerken werden mit Sicherheit auf der Setliste stehen. Nur mit neuen Nummern hält die Combo von der Westküste sich noch bedeckt. Ein schon 2011 in Aussicht gestelltes neues Album steht noch in den Sternen. Hits für ein abendfüllendes Programm hat House Of Pain allemal.

„Illmatic“ erzählt von dem Leben im Umfeld aus Gewalt, Drogen und Armut

Einen Tag vor House Of Pain kommt ein anderer Künstler in die Große Freiheit 36, der ebenfalls Hip-Hop-Geschichte geschrieben hat. Seit 20 Jahren ist der New Yorker Rapper Nas ein wichtiges Sprachrohr der afroamerikanischen Gemeinschaft und ein von sehr vielen Kollegen respektierter Sprecher. Sein Debütalbum „Illmatic“, erschienen 1994, gilt bis heute als eines der Meisterwerke des Rap. Nasir Bin Olu Jones, so Nas’ voller Name, wuchs in Queensbridge auf, einer Sozialsiedlung mit hoher Kriminalität im Stadtteil Queens. „Illmatic“ erzählt von dem Leben in diesem schwierigen Umfeld aus Gewalt, Drogen und Armut. Schon vorher hatten Hip-Hop-Künstler wie Public Enemy und Rakim gesellschaftliche Zustände in den USA kritisiert und Hip-Hop zu einer wichtigen Ausdrucksform mit hoher gesellschaftlicher Bedeutung für die afroamerikanische Gemeinschaft gemacht. Nas war damals der jüngste Vertreter dieses sogenannten „conscious hip-hop“.

Bis heute hat er neun weitere herausragende Alben veröffentlicht, sein letztes Werk liegt allerdings auch schon fünf Jahre zurück. Nas könnte seine Anhänger mal wieder mit neuen Songs beglücken, aktuelle Themen liegen in den USA genug auf der Straße.

Nas Di 4.7., 20.00, Große Freiheit 36,
(S Reeperbahn), Karten zu 41,-; nasirjones.com; House Of Pain Mi 5.7., 20.00, Große Freiheit 36, Karten zu 41,75; facebook.com/houseofpain