Die Welt ist im Wandel. Das weiß auch das Kino, spätestens seit der Premiere von „Der Herr der Ringe“, damals, Ende 2001. Sechs Jahre später schien dann der Kommerz das Thema Wandel zu okkupieren: Michael Bay begann seine „Transformers“-Reihe, nach einem populären Spielzeug, das sich vom Roboter in ein Auto und wieder zurückverwandeln konnte. Die Auseinandersetzungen zwischen Menschen und untereinander zerstrittenen Maschinenwesen vom Planeten Cybertron trat einen Triumphzug an – unter dem Gelächter der Filmkritik.

Nun sind wieder drei Jahre seit dem vierten „Transformers“-Teil vergangen. Doch siehe da: Autonome Autos sind der letzte Schrei, und „Transformers 5“ ist plötzlich der Film der Stunde. Das liegt nicht zuletzt an der irren Idee, das neue Abenteuer vom Schrottplatzbesitzer Cade Yaeger (Mark Wahlberg), der politisch verfolgten Transformern Schutz und Arbeit gewährt, mit der Artus-Sage zu verbinden. Während auf Cybertron der bisherige Menschenfreund Optimus Prime für einen Vernichtungsschlag gegen die Erde eingespannt wird, obliegt es zunächst im Mittelalter Zauberer Merlin und einigen Transformern, König Artus zum Sieg zu verhelfen.

Eineinhalb Jahrtausende später wird Yaeger vom etwas schrulligen Lord Edmund Burton (Sir Anthony Hopkins) angeworben, gemeinsam mit der Oxford-Absolventin Vivien Wembley (Laura Haddock) die historische Allianz von Transformern und freiheitsliebenden Menschen gegen die drohende Apokalypse anzuführen. Mit viel Sprachwitz transformiert Bay dafür Elemente von „Ritter der Kokosnuss“ über „Herr der Ringe“ und Ridley Scotts „Prometheus“ zu einem Epos voller Grenzerfahrungen. Es zerfällt nicht in seine Einzelteile, weil es im Kern als Entwicklungsroman Yaegers funktioniert. So ist Michael Bay ein überraschendes Meisterstück gelungen.

„Transformers: The Last Knight“ USA 2017, 151 Minuten, ab 12 Jahren, Regie: Michael Bay, Darsteller: Mark Wahlberg, Laura Haddock, Sir Anthony Hopkins, täglich im Cinemaxx Dammtor/Harburg/Wandsbek, Hansa, UCI Mundsburg/Othmarschen Park/Wandsbek