Madrid.

Sitzplätze in Bussen und Bahnen sind heiß begehrt. Umso ärgerlicher ist es, wenn breitbeinig sitzende Männer Sitzraum blockieren. Für dieses Phänomen hat sich besonders im Englischen der Begriff „Manspreading“ (zu Deutsch etwa „Männerausbreitung“) etabliert.

Die städtischen Verkehrsbetriebe von Madrid haben dem „Manspreading“ nun den Kampf angesagt. Mit neuen Hinweisschildern werden männliche Fahrgäste auf ihr mögliches Fehlverhalten aufmerksam gemacht.

Hinter der Initiative steckt eine Gruppe von Frauenrechtsaktivistinnen. „Es ist eine Frage der Kultur. Uns Frauen wurde immer gesagt, dass wir so wenig Platz wie möglich okkupieren dürfen, für Männer gilt das nicht“, sagt die Leiterin der Kampagne, Alejandra de la Fuente. Die Initiative begann zunächst im Internet und fand dort schnell viele Anhänger.

Auch die spanische Links-Partei Podemos machte das Problem zum Thema. Das Verhalten vieler Männer sei „Ausdruck von Machohaftigkeit und Mikroaggression, der andere Personen leiden lässt“. Nun also die Reaktion der Madrider Verkehrsbetriebe. „Wir halten es für notwendig, mit diesem Piktogramm daran zu erinnern, wie wichtig ein ziviles und respektvolles Verhalten in öffentlichen Verkehrsmitteln ist“, teilten die Verkehrsbetriebe mit.

Madrid folgt damit dem Vorbild von New York. Dort ist das „Manspreading“ bereits seit 2015 in Bussen und Bahnen verpöhnt.