Die Action-Komödie „Plan B – Scheiß auf Plan A“ ist eine deutsche Hommage an das Genre

Deutsches Action-Kino ist nicht finanzierbar. Entgegen diesem in der Filmbranche gern bemühten Allgemeinplatz beweisen alle paar Jahre ein paar Enthusiasten mit Leidenschaft, Kreativität und freien Finanzierungsmodellen das Gegenteil. Nach dem Stuntman Hardy Martins („Cascadeur“) und Volksbühnen-Schauspieler Alexander Scheer („American Showdown“) hat sich nun eine Gruppe Berliner Stuntmen und Martial-Arts-Profis einmal mehr an eine rasante Hommage für das Actionkino der 80er- und 90er-Jahre gewagt.

Es geht um vier top trainierte Berliner Jungs, Can (Can Aydin), Phong (Phong Giang), Cha (Cha-Lee Yoon) und U-Gin (Eugene Boateng), die auf ihrem Weg zu einem Casting die Adressen verwechseln und statt beim Film in der Unterwelt landen. Dort wird Phong von Gangstern als Geisel genommen, und die übrigen drei müssen einen geheimen Safe des konkurrierenden Bosses Gabriel (Henry Meyer) finden. Dabei geraten sie auch noch ins Fadenkreuz zweier Kommissare, die seit Jahren versuchen, dem Schurken Gabriel das Handwerk zu legen.

Während viel Neon-Licht, grafische Spielereien und ein Synthie-Soundtrack den Film in eine zuweilen etwas platt kalauernde Retro-Revue verwandeln, entwickeln die Kampfszenen mit wenigen Schnitten und ruhiger Kamera einen großen, harten, zeitlosen Reiz. So besteht „Plan B: Scheiß auf Plan A“ zwischen all seinen Vorbildern, den Steven Seagals, Bruce Lees und Jackie Chans, dieser Welt, durchaus mit Leichtigkeit. Und mit ganz großen Sport.

„Plan B – Scheiß auf Plan A“ D 2017, 98 Min., ab 16 J., R: Ufuk Genc und Michael Popescu, D: Can Aydin, Phong Giang, Cha-Lee Yoo, täglich im UCI Othmarschen-Park/Wandsbek; www.fox.de/plan-b