Nach 15 Jahren Warten ist System Of A Down am 14. Juni wieder in Hamburg zu erleben

System Of A Down war und ist eine Band, die viele Rätsel aufgibt. Spielen die vier Kalifornier mit armenischen Wurzeln nun Alternative Metal? Progressive Rock? NuMetal? Wie zur Hölle tanzt man in der Metaldisse zu den wirren Rhythmen des Club-Hits „Chop Suey!“? Und warum gingen Serj Tankian, Daron Ma­lakian, Shavo Odadjian und John Dolmayan 2006 nach fünf Platinalben in Folge auf dem Höhepunkt der Popularität getrennte Wege? Klar, um sich zu erholen. Sprich, um Solokarrieren zu starten oder neue Bandprojekte, die niemand brauchte.

Schließlich ist System Of A Down neben Primus wohl eine der interessantesten, weil schrägsten Bands im harten Bereich. Schon die Texte sorgen beim Lesen mit ihrer dadaistischen Zeit- und Gesellschaftskritik für rauchende Nervenbahnen, und wenn man dann noch Kompositionen wie „Sugar“ folgen möchte, geht es schon in die hohe Wissenschaft. Selbst zugänglichere Klassiker wie „Toxicity“ sind in ihrer Struktur Geniestreiche von Wahnsinnigen.

Das Erstaunlichste aber ist die Tatsache, dass die eigentlich antikommerziellen Alben von „System Of A Down“ (1998) bis „Hypnotize“ (2005) mehr als 40 Millionen Mal verkauft wurden. Sie haben eben besondere Fans, Anhänger mit Engelsgeduld. Seit der Reunion 2010 warten sie auf ein neues Album, und in Hamburg sehnt man sich nach einem Wiedersehen. Erst einmal, 2002 im Docks, war System Of A Down in der Hansestadt. Am 14. Juni ist es in der Barclaycard Arena so weit.

System Of A Down Mi 14.6., 20.00, Barclaycard Arena (S Stellingen + Bus 380), Sylvesterallee 10, Restkarten ab 64,45 im Vvk.; systemofadown.com