Sacramento. Alex Honnold erklimmt 1000-Meter-Flanke in US-Nationalpark ohne Sicherung

Ohne jegliche Sicherung oder Hilfsmittel hat Freikletterer Alex Honnold die berüchtigte Steilwand „El Capitan“ im US-Nationalpark Yosemite bezwungen. Die knapp 1000 Meter hohe Wand gilt als eine der schwierigsten Kletterrouten der Welt. Der aus Kalifornien stammende 31-Jährige legte die Strecke nach Angaben des Magazins „National Geographic“ am Sonnabend im sogenannten „free solo“ in drei Stunden und 56 Minuten zurück.

Die Strecke gilt als extrem anspruchsvoll; an manchen Stellen geben nur schmale Risse im nackten Fels Halt. „Es ist, wie auf Glas zu klettern“, sagt er dem Magazin.

Mehr als ein Jahr hatte Honnold an verschiedenen Steilwänden in den USA, China, Europa und Marokko geübt und nur einen kleinen Kreis von Freunden und Kletterkollegen in seine Pläne eingeweiht. „So aufgeregt, heute meinen Traum zu verwirklichen“, schrieb Honnold auf Twitter. „Dies ist die Mondlandung des free solo“, jubelte Kletterkollege Tommy Caldwell. Dem Aufstieg gingen sorgfältige Vorbereitungen voraus – nur ein einziger Fehltritt kann über Leben und Tod entscheiden. Honnold prägte sich vorab exakte Platzierungen von Händen und Füßen an den einzelnen Abschnitten ein, führt Buch über seine Leistung bei jedem Klettergang und ist nach 20 Jahren Erfahrung in der Lage, auch in gefährlichen Situationen ruhig und analytisch zu bleiben. Honnold hatte 2016 schon einmal den Aufstieg versucht, aber die äußeren Bedingungen waren damals zu schlecht – er brach nach einer Stunde ab. Sein Geheimrezept: die Angst beiseite schieben. „Sie hilft da oben nicht weiter“, sagt er.