Zwölf-Stunden-Arbeitstage sind derzeit für Claudio Urban Normalität. Als Produktionsleiter des Hamburger Elbjazz-Festivals, das am Freitag eröffnet wurde, sorgt der 48-Jährige dafür, dass vom Bühnenaufbau bis zur Einlasskon­trolle alles reibungslos funktioniert und auch die Essensstände auf dem Festivalgelände pünktlich öffnen können. Handy und Funkgerät sind in diesen Tagen seine wichtigsten Begleiter; natürlich werden sie auch nachts nicht ausgeschaltet.

Eigentlich ist Urban, der mit Frau und dreijährigem Sohn in Wilhelmsburg lebt, ausgebildeter Gymnasiallehrer. „Ich habe aber schon im Studium gemerkt, dass mir das Schulkorsett zu eng ist“, sagt er. Auf der ganzen Welt war er seit Anfang der 90er als Produktionsleiter für Großveranstaltungen tätig. Jetzt, mit Familie, hält es ihn eher im Norden. Hier hat er etwa für das Hurricane Festival gearbeitet. Dem Elbjazz ist er seit der Erstauflage 2010 treu – es ist eines seiner Lieblingsprojekte.

Durchatmen wird er dennoch, wenn nach dem Pfingst-Wochenende der Abbau geschafft ist. Vielleicht auf dem Wasser, hat er doch gerade erst die Sportbootführerscheine Binnen und See absolviert. Nun könnte es jederzeit auf große Fahrt gehen. Es muss ja nicht die Karibik sein.