Hamburg. Schock für Hamburger Eltern. Täter gesteht: Er habe aus „Neugier“ gehandelt. Polizei prüft weitere Fälle

Erschütternder Fall von Kindesmissbrauch in einer Hamburger Kita: Ein 19-jähriger Praktikant hat sich offenbar in mindestens zwei Fällen an zwei vier und sechs Jahre alten Mädchen in der „Elbkinder“-Tagesstätte am Rehrstieg in Hausbruch vergangen. Der Mann wurde vorübergehend festgenommen und ist geständig. Er habe aus Neugier gehandelt, sagte er in einer Vernehmung.

Eines der beiden Mädchen hatte sich am vergangenen Dienstag beim Abendbrot ihren Eltern anvertraut. Beide Kinder gaben später gegenüber Spezialisten der Polizei an, dass der 19-Jährige am 23. Mai mit ihnen in einem Umkleideraum im oberen Bereich der Kita Rehrstieg allein war und sich dort entblößte. Danach berührte er die Kinder unsittlich und ließ sich von ihnen am Geschlechtsteil berühren. Dabei soll es sich nicht um die erste Tat gehandelt haben. Eines der Mädchen sagte aus, dass der 19-Jährige sie schon einmal sexuell missbraucht habe.

Am vergangenen Mittwoch nahmen Beamte den mutmaßlichen Pädophilen fest und durchsuchten seine Wohnung im Landkreis Harburg. Dort wurden Beweismittel sichergestellt.

Der 19-Jährige habe die Tat zunächst geleugnet, hieß es. Später soll er den Missbrauch der Mädchen zugegeben haben. Er gab an, „neugierig“ geworden zu sein und die Tat deshalb begangen zu haben. Auf die Beantragung eines Haftbefehls gegen ihn wurde in Absprache mit der Staatsanwaltschaft verzichtet, da keine Flucht- oder Wiederholungsgefahr vorliege.

Mithilfe einer DNA-Probe wird jetzt geprüft, ob der 19-Jährige für weitere Taten verantwortlich ist. Bislang war der 19-Jährige noch nie im Zusammenhang mit Straftaten aktenkundig geworden. Im Falle einer Verurteilung würde das Strafmaß wohl nach Jugendstrafrecht bemessen.

Die Leitung der Elbkinder-Kitas teilte auf Anfrage mit, dass man Eltern und Kindern der Kita Rehrstieg „rund um die Uhr für Gespräche zur Verfügung“ stehe. Generell würden die Führungszeugnisse aller Mitarbeiter überprüft. „Wir können Praktikantinnen und Praktikanten ebenso wenig wie Erzieherinnen und Erzieher unter einen Generalverdacht stellen“, hieß es.

Seite 14 Der Kinderschänder aus der Kita