Sie konnten fromm sein oder ziemlich obszön. In jedem Fall ließen diese Abzeichen aus einer Blei-Zinn-Legierung Rückschlüsse auf ihren Träger zu. In einer Sonderausstellung zeigt das Europäische Hansemuseum Lübeck jetzt mehr als 250 jener im Mittelalter enorm verbreiteten Tragezeichen aus dem 14. bis 16. Jahrhundert. Weil sie preiswert waren, konnten sich alle gesellschaftlichen Schichten diese Anstecker kaufen, die sakrale oder profane Inhalte zum Ausdruck brachten. In der Lübecker Ausstellung werden diese ersten bildlichen Massenmedien im abendländischen Europa auf reizvolle Weise mit modernen Kunstwerken und den Emojis und Emoticons aus unserer digitalen Gegenwart in Beziehung gesetzt.