Yoga, Schwimmen oder Laufen – jeder muss seinen Sport finden

Ein bewährtes Mittel, um Stress abzubauen, ist körperliche Aktivität. Das belegen diverse Studien. Die Ergebnisse der Untersuchung des Instituts für Sport und Sportwissenschaft der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg beispielsweise zeigen, dass die Teilnahme an einem zwölfwöchigen Sportprogramm die physiologische Stressreaktion verringert und sich positiv auf die Gesundheit sowie psychosoziale Ressourcen auswirkt.

Durch die Freisetzung von stimmungsaufhellenden Botenstoffen im Gehirn steigert vor allem eine moderate ausdauerbetonte Bewegung die Stimmungslage. Serotonin und Dopamin wirken dabei als Glückshormone und die Stresshormone Adrenalin und Cortisol werden abgebaut. Wer also müde von der Arbeit nach Hause kommt, tut nicht gut daran, es sich auf dem Sofa gemütlich zu machen. Viel besser wäre es, zum Beispiel die Sportschuhe anzuziehen und loszulaufen oder zu walken.

„Einsteiger sollten die Euphorie des Neustarts nutzen, allerdings ohne sich zu überlasten“, warnt der Sportmediziner Dr. Matthias Marquardt, der den Deutschen mit seinen Trainingsmethoden und Fachbüchern seit vielen Jahren Beine macht. Einsteigern empfiehlt er, zwei- bis dreimal pro Woche jeweils 20 bis 30 Minuten abwechselnd zu laufen und zu gehen und eine Gewöhnungszeit von mehreren Monaten einzuplanen. Ansonsten könne es schnell zu orthopädischen Problemen am Knie oder Meniskus kommen. Nach etwa zwölf Wochen ließe sich das Training langsam steigern, so dass man spätestens nach sechs Monaten die zehn Kilometer mühelos schaffe.

Regelmäßiges Training draußen bringt Entspannung

Zudem ist Marquardt ein Verfechter des Draußen-Laufens. Studien hätten gezeigt, dass das Stressniveau an der frischen Luft und vor allem im Grünen sinkt. „Daher ist es ratsam, vorzugsweise im Park oder Wald zu laufen“, rät er.

Wichtig ist es auch, beim entspannenden Sporttreiben in sich hineinzuhören. Das gelingt ohne Kopfhörer meistens am besten, ob beim Laufen, Radfahren oder Inlineskaten. Auch Dehnungsübungen wirken sich positiv auf die Psyche aus und sorgen für Entspannung. Dehnungsübungen sind häufig Bestandteil entspannender Techniken, wie sie zum Beispiel beim Yoga vorkommen.

Getragen von der Philosophie, Körper, Geist und Seele miteinander in Einklang zu bringen, ist Yoga für viele Stressgeplagte das beste Rezept. Die verschiedenen Übungen beruhigen den Geist, entspannen die Muskeln und versorgen den Körper mit positiver Energie. Bewährt beim Stressabbau haben sich auch Autogenes Training, Tai-Chi, Qi Gong, Progressive Muskelentspannung und Achtsamkeitstraining. Diese Methoden wirken am besten, wenn sie regelmäßig angewendet werden, ohne dass die sportliche Aktivität wieder in Stress ausartet. Die Hamburger Sportvereine, Fitnessclubs und die Volkshochschule bieten viele verschiedene Kurse an, die dazu beitragen, Stress im Alltag zu reduzieren.

Infos unter www.hamburger-sportbund.de oder www.vhs-hamburg.de