London.

Weil er während des Fluges eine Zigarette in einer Toilettenkabine geraucht hat und fast eine Notlandung provozierte, muss der Brite John C. neuneinhalb Jahre in Haft. Der Vorfall ereignete sich bereits im August 2015. John C. war im Airbus der britischen Fluglinie Monarch von Birmingham aus ins ägyptische Scharm el-Scheich unterwegs. Knapp drei Stunden nach dem Start war im Flugzeug laut Zeugenberichten Unruhe ausgebrochen, weil beißender Qualm aus einer Toilette drang. Die Crew konnte den Schwelbrand in einem Papiercontainer zunächst nicht löschen. Der Kapitän setzte einen Notruf ab und ging zum Sinkflug für eine Notlandung über. Erst mit Hilfe eines Passagiers, der Feuerwehrmann war, konnte der Brand unter Kontrolle gebracht werden. Der Flieger landete schließlich sicher in Scharm el-Scheich.

Schuld an der Aufregung war der 46-jährige C. Er hatte in der Toilette geraucht und die noch glimmende Kippe in den Papiercontainer geworfen. Zu diesem Zeitpunkt war er betrunken und reagierte auf die Vorhaltungen seiner Mitpassagiere und der Crew mit wüsten Beleidigungen. Nach der Landung wurde C. von den ägyptischen Behörden verhaftet.

Nachdem die Staatsanwaltschaft gegen ein erstes Urteil in Berufung gegangen war, wurde die Strafe im neuen Prozess verdoppelt – auf neuneinhalb Jahre Haft. Der Pilot hatte in dem Verfahren erklärt, in seiner 20-jährigen Karriere noch keine dermaßen gefährliche Situation erlebt zu haben.

Das Drama, das er ausgelöst hatte, zeigte jedoch keine Wirkung auf das Rauchlaster des Verurteilten. In der Verhandlungspause zog er tief an einer Zigarette.