London. Bombe nach Popkonzert. 22 Tote, darunter eine Achtjährige. Der Selbstmordattentäter ist gebürtiger Brite (22)

So viele Tote. Und so viele Kinder und Jugendliche unter den Opfern. Großbritannien nach dem Anschlag von Manchester – ein Land steht unter Schock.

„Es gibt jetzt keinen Zweifel daran, dass die Bevölkerung Manchesters und dieses Landes Opfer eines eiskalten terroristischen Angriffs geworden ist“, sagte Premierministerin Theresa May in London. „Alle Terrortaten sind feige Angriffe auf unschuldige Menschen. Aber dieser Angriff sticht heraus wegen seiner abscheulichen Feigheit.“ Später flog May nach Manchester und besuchte verletzte Kinder in einer Klinik.

Klar ist für die Polizei: Der Täter hatte zielgerichtet ein Popkonzert als Ort seines Selbstmordattentats ausgesucht, um möglichst viele Teenager zu töten. Um 23.30 Uhr MESZ, 22.30 Uhr Ortszeit, zündete er im Foyer der Manchester Arena eine selbst gebaute Bombe – genau in dem Moment, als Popstar Ariana Grande ihren Auftritt beendet hatte und ihre Fans die Halle verließen. Mindestens 22 Menschen wurden getötet, fast 60 erlitten teils lebensgefährliche Verletzungen. Unter den Toten ist auch eine Achtjährige.

Dienstagmittag reklamierte die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) den Anschlag für sich. Ein IS-„Soldat“ habe „inmitten einer Ansammlung von Kreuzfahrern“ die Bombe gezündet, meldete das Internetportal Amak, das als IS-Sprachrohr gilt. Die Tat sei eine „Rache“ für Angriffe von Ungläubigen gegen Muslime. Die Polizei wollte die IS-Verbindung nicht bestätigen. Polizeichef Ian Hopkin sagte am Abend, als Täter sei der 22 Jahre alte Salman Abedi­ identifiziert worden. Er wurde in Manchester geboren. Seine Eltern sollen aus Libyen nach Großbritannien geflüchtet sein. Hopkin sagte, es werde ermittelt, ob der Mann allein handelte oder Teil eines Netzwerks war. Ein 23-Jähriger wurde im Zusammenhang mit der Tat festgenommen.

Weltweit reagierten Menschen entsetzt auf den Anschlag von Manchester. Papst Franziskus sprach von einer „barbarischen Attacke“.

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