Berlin.

Für das aktuelle Heft von Stiftung Warentest (6/2017) haben die Prüfer gemeinsam mit dem ADAC 37 Modelle testweise crashen lassen. 22-mal konnte die Note „gut“ vergeben werden. Von vier Kindersitzen raten die Verbraucherschützer dagegen ab, sie sind mangelhaft – zwei wegen mangelhafter Sicherheit (Casualplay Multipolaris Fix, LCP Kids Saturn iFix) und zwei wegen Schadstoffbelastung: Im Joolz iZi Go Modular by BeSafe sowie demselben Modell mit iZi Modular i-Size base fanden Tester das Flammschutzmittel TCPP. Es steht im Verdacht, Krebs zu verursachen. Insgesamt sei das aber ein erfreuliches Testergebnis, „da der ADAC-Kindersitztest deutlich höhere Anforderungen stellt als vom Gesetzgeber vorgeschrieben“, erklärt eine ADAC-Sprecherin.

In Deutschland gilt Kindersitzpflicht bis zu einem Alter von zwölf Jahren oder einer Größe von 150 Zentimetern. Das Modell Milestone von Graco (Preis: ca. 249 Euro) soll laut Hersteller für alle Kinder geeignet sein: vom Säugling bis zum elfjährigen Schulkind. Wegen mangelnder Sicherheit im Test erhielt er jedoch nur die Note „ausreichend“ (3,9). Doch Eltern müssen während der Kindersitzpflicht nicht zwangsläufig drei verschiedene Modelle kaufen, wie es der Deutsche Verkehrssicherheitsrat empfiehlt. Stiftung Warentest rät etwa dazu, zunächst ein i-Size-Modell bis 105 Zentimeter (ca. bis vier Jahre) und dann einen Sitz aus der Gruppe 15 bis 36 Kilogramm (drei bis zwölf Jahre) zu kaufen. Mit der Note „gut“ bewerteten die Tester zum Beispiel die Modelle Maxi-Cosi AxissFix Plus (bis 105 cm/Note 2,3/ca. 470 Euro) und Cybex Solution M SL (15 bis 36 Kg/Note 1,7/ca. 130 Euro).

Bei der Auswahl gebe es aber auch individuelle Kriterien, die Eltern beachten müssten: „Nicht jeder Kindersitz passt gleich gut in jedes Auto“, warnt die Sprecherin vom ADAC. „Deshalb sollten Eltern den Nachwuchs und das eigene Fahrzeug mitnehmen, um die zur Auswahl stehenden Sitze vor dem Kauf ausprobieren zu können.“