Neues Nachsorgeprojekt startet im Dezember

„Viele Menschen denken, dass es nicht weiter geht. Ich sehe das anders. Im Großen und Ganzen kann man mit genug Unterstützung ganz normal leben. Mein größter Wunsch ist, dass die Krankheit nicht wiederkommt. Wenn aber doch, dann kann ich es nicht ändern. Dann mache ich die Behandlung nochmal“, schreibt Lisa. Die 22 Jahre alte Groß- und Außenhandelskauffrau, die an einem bösartigen Tumor des Lymphsystems (Hodgkin Lymphom) erkrankt war, ist eine von vier Krebsbetroffenen, die ihr Schicksal auf der Internet-Seite der „Deutschen Stiftung für Junge Erwachsene mit Krebs“ erzählen. Erreichen wollen die Initiatoren, die Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie, dass den Problemen der 18- bis 39-Jährigen mehr Aufmerksamkeit gewidmet wird.

Bei jungen Erwachsenen zeigt sich zunächst ein anderes Spektrum an Krebserkrankungen als bei älteren Patienten. Sie erkranken häufiger an Blutkrebs, Lymphdrüsenkrebs, Weichteil- oder Hirntumoren. Oft können diese Erkrankungen mit einer intensiven Therapie gut geheilt werden. Allerdings hinterlassen Chemo-, Immun- und Strahlentherapie oder auch Operationen gerade in jungen Jahren spezielle Langzeitfolgen, die sich oft noch nach Jahrzehnten bemerkbar machen. Hierbei könnte eine Verbesserung des Lebensstils (Sport und Ernährung) helfen, diese Probleme zu vermindern. Darüber hinaus entstehen nach der Therapie besondere psychosoziale Problemstellungen. So stellen sich in diesem Alter ganz andere Fragen in Bezug auf die Familienplanung, die Ausbildung oder den Beruf.

Bei der Beantwortung dieser Fragen will das Nachsorgeprojekt für junge Krebspatienten mit dem Namen „Care for CAYA“ helfen. Es soll im Dezember 2017 in Hamburg, Lübeck, Rostock, Hannover, Magdeburg, Münster, Essen, Jena, Bonn, Mainz, Würzburg, Erlangen, Stuttgart und Freiburg starten. Das mit 3,1 Millionen Euro ausgestattete Pilotprojekt koordiniert das Universitäre Krebszentrum des UKE (UCCH). Konkret sollen daher an den 14 Standorten Teams von Sporttherapeuten, Ernährungsberatern und Psychoonkologen die Patienten individuell unterstützen. Das Programm soll bis 2020 laufen. Danach wird geprüft, ob es dauerhaft angeboten werden kann.

Wer zwischen 18 und 39 Jahre alt ist, an Krebs erkrankt war und sich für das Programm interessiert, kann sich beim Universitären Cancer Center Hamburg (UCCH), Tel. 040-7410-55692, E-Mail: UCCH@uke.de, melden.