Früherkennung per Ultraschall ist möglich. Nach einer Diagnose regelmäßige Kontrolle machen lassen

Rheuma – schon in der Bedeutung des griechischen Wortes stecken die Hauptbeschwerden: fließende, reißende, ziehende Schmerzen. Obwohl es „das“ Rheuma als Erkrankung eigentlich nicht gibt. Vielmehr bezeichnet der Begriff viele Erkrankungen der Gelenke, Knochen, Sehnen, Muskeln und Bänder. Darunter fallen zum Beispiel die rheumatoide Arthritis, die Arthrose, Morbus Bechterew oder Gicht. Sie alle sind mit Schmerzen verbunden, die die Bewegungsfähigkeit beeinträchtigen. Und es kann auch Kinder treffen.

Die Vielfalt an möglichen Symptomen stellt hohe Anforderungen an die Diagnostik, um eine wirksame Strategie für die Behandlung zu finden. Allerdings ist Rheuma bis heute nicht heilbar – die Behandlung richtet sich daher auf die Linderung der Symptome und gegen das weitere Fortschreiten der Erkrankung. Zudem sind rheumatische Erkrankungen unberechenbar: Sie verlaufen häufig in Schüben, verursachen mal mehr und mal weniger Schmerzen, können sich überraschend verschlechtern oder unter bestimmten Medikamenten sogar zum Stillstand kommen. Die genauen Ursachen einer rheumatischen Erkrankung liegen noch im Verborgenen. Sicher ist: Vielen Formen liegt eine Störung des Immunsystems zugrunde.

Neben den Basismedikamenten, die langfristig in den Krankheitsverlauf eingreifen und dauerhafte Krankheitsfolgen verlangsamen können, gibt es schmerzlindernde Medikamente, von denen einige zusätzlich auch Entzündungen bekämpfen – mit oder ohne Kortison. Hinzu kommen sogenannte Biologika, die das Immunsystem gezielt beeinflussen. Patienten können aber auch selbst einiges tun: zum Beispiel in Bewegung bleiben, nicht rauchen, Patientenschulungen in Anspruch nehmen und sich gesund ernähren.

Mehrdurchblutung kann auf die Entzündung hinweisen

Bei der frühen Diagnose ist Ultraschall hilfreich. Denn lange bevor Rheuma-Erkrankte sichtbare Gelenkschwellungen haben, können entzündungsbedingte Mehrdurchblutungen im Gelenk bereits auf die Erkrankung hinweisen. Wenn diese vorhanden sind, besteht für die Patienten ein zehnfach erhöhtes Risiko, tatsächlich bald an Rheuma zu erkranken. Für eine zielgenaue Diagnose ist der Ultraschall ein hilfreiches Instrument: „Wenn Betroffene zusätzlich zur klinischen Untersuchung eine Gelenksonografie bekommen, ist die Wahrscheinlichkeit, eine rheumatische Erkrankung zu erkennen, hoch“, sagt Johannes Strunk, Rheuma-Experte der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM). Nach einer Diagnose sollten Patienten regelmäßig zur Kontrolle gehen, um Risikofaktoren für potenzielle, zukünftige Gelenkschäden schon frühzeitig zu erkennen.
Weitere Informationen: www.rheuma-liga.de oder www.degum.de