Im Film „Embrace - Du bist schön“ fordert Nora Tschirner heute zu mehr Selbstliebe auf. Ob da alle anbeißen?

Dieser Text entsteht nach dem Genuss einer ordentlichen Portion Backfisch mit Remouladensauce, um sich ins Thema einzufühlen. Ob mit Plauze, Witwenbuckel oder Damenbart – akzeptiere dich, wie du bist. So lautet die Botschaft, die Schauspielerin Nora Tschirner (nach eigenen Angaben die Dame mit unerwünschter Körperbehaarung und schlechter Haltung) als Koproduzentin heute – und nur heute – ins Kino bringt. „Embrace – Du bist schön“ heißt das Werk, das man getrost als Schwangerschaftsstreifen bezeichnen darf. Denn den Anstoß für die Dokumentation gab bei der Australierin Taryn Brumfitt, dass sie nach der Entbindung ein Fremdkörpergefühl verspürte. Die Fotografin konnte ihren Rundungen keine Schärfe mehr abringen und entwickelte einen regelrechten Hass auf ihr Selbst. Doch dann fiel ihr auf, welches schlechte Vorbild sie so ihrer Tochter sein würde. Die These: Wer als Mutter den Magerwahn vorlebt, treibt Mädchen in die Krakenarme böser Modelmama-Hexen. Um sich aus der mentalen Umklammerung zu befreien, ging Brumfitt mit einer Vorher-nachher-Fotokombi auf Facebook in die Offensive – und bekam satten Zuspruch. Zumindest zeitweise ist die Frage nach der Eigenwahrnehmung nun in aller Munde, im Globalsprech geht es um Body Shaming, Body Image oder Body Positivity. „Embrace“, sich annehmen, wie man is(s)t und aussieht – da ist aber mehr als ein Film nötig. Volker Lechtenbrink und Rolf Zuckowski könnten auf die Frage, wen man besonders mag, nun antworten: „Und ganz doll Moppel-Mich!“ Dass Reiner Calmund und Ingrid van Bergen als Mental-Trainer große TV-Shows bekommen, ist jedoch nur ein Gerücht.