Der Gedenkort „denk.mal Hannoverscher Bahnhof“, der in der HafenCity an mehr als 8000 deportierte Juden, Roma und Sinti erinnert, ist auch ihr gewidmet: Lucille Eichengreen. Die heute 92-Jährige überlebte als einziges Mitglied ihrer Familie die Deportation von Hamburg ins Getto Litzmannstadt/Lodz und später die KZ Auschwitz-Birkenau, Neuengamme und Bergen-Belsen.

Im Getto von Lodz erlebte Eichengreen „die Hölle“ ihres Lebens. „Ein Laib Brot gab es nur alle sieben bis zehn Tage.“ Zu essen blieb nur die tägliche „Wassersuppe“. Eine Kanalisation hatte das Viertel nicht. „Drei lange Jahre lebte ich an diesem unmenschlichen Ort.“ Die Mutter starb den Hungertod, Vater und Schwester wurden ermordet.

Nach Kriegsende fand die gebürtige Hamburgerin ihr neues Leben in den USA. Sie heiratete und bekam zwei Söhne. Nach 72 Jahren kehrte sie nun an den Hannoverschen Bahnhof zurück. „Es bleibt ein Ort des Verbrechens und einer unglaublichen Vergangenheit.“