Als Otmar Trenk (29) vor fast zehn Jahren aus einem niedersächsischen 300-Seelen-Dorf nach Hamburg kam, hatte er eine Karriere in der Finanzbranche im Sinn. Doch als er nach der klassischen Lehre für eine große deutsche Bank Firmengründer und etablierte Unternehmer beriet, wurde ihm schnell klar, dass es mit ihm und dem Kreditwesen auf Dauer nichts wird. „Ich wollte lieber selbst eine Firma aufbauen.“

Das tut er seit Anfang 2016 gemeinsam mit Freunden, den Anstoß dazu gab ein Dokumentarfilm über das weltweite Bienensterben. Trenk – mittlerweile Politologiestudent – belegte einen Imkerkursus, schaffte Bienenvölker an. „Sie sind meine Verbindung zur Natur in der Großstadt“, sagt der Wilhelmsburger. Außer naturverbunden ist er auch technikaffin. Die Firma Bee-Sharing nutzt das Internet, um die wachsende Gemeinde von Hobbyimkern in Hamburg zu vernetzen – und deren Völker etwa zur Bestäubung von Obstblüten im Alten Land zu vermieten. Bienenfleißig im Dienst der Landwirtschaft.

Seite 6 Das Geschäftsmodell Stadtbiene