Christine Nöstlingers Drama „Maikäfer, flieg!“ berührt

1945. Am Ende des Zweiten Weltkriegs fallen Bomben auf Wien. Mittendrin lebt das Mädchen Christine mit der Familie und kämpft sich durch den Alltag. Als die Mutter mit ihren beiden Töchtern an den Stadtrand in eine Nazi-Villa flieht, in der sie früher geputzt hat, treffen sie auf russische Besatzer. Ein vorsichtiges Miteinander beginnt, mitten in der Zeit von Gewalt, Verfolgung und Hass.

Wie erlebt ein Kind den Krieg? Die Adaption des autobiografisch geprägten Kinderbuchklassikers „Maikäfer, flieg!“ der Schriftstellerin Christine Nöstlinger, Jahrgang 1936, berührt als Familienfilm über die Nachkriegszeit, hier gesehen von Kinderaugen.

Regisseurin Mirjam Unger ist eine Literaturverfilmung gelungen, die von Flucht und großer Not, aber auch von Freundschaft und Mitmenschlichkeit während einer unmenschlichen Zeit erzählt. Insbesondere Jungstar Zita Gaier versteht es, als neunjährige Wienerin „Christl“ mit Neugier, kindlicher Widerborstigkeit und Mut zu spielen und so unverhoffte Momente zwischen Heiterkeit und Ernst zu schaffen.

„Maikäfer, flieg!“ Österreich 2016, 104 Min.,
ab 12 Jahre, R: Mirjam Unger, D: Zita Gaier, Ursula Strauss, Gerald Votava, Krista Stadler, Heinz
Marecek, täglich im Abaton-Kino;
www.wfilm.de/maikaefer-flieg