Hamburg. Millionen Menschen bedroht. Spendenaktion jetzt auch an Einkaufskassen. Die Initiativen auf einen Blick

Bürgerkriege und die schlimmste Dürre seit 50 Jahren: Seit Monaten warnen internationale Hilfsorganisationen vor einer Hunger-Katastrophe am Horn von Afrika. Jetzt spitzt sich die Lage dramatisch zu. Mehr als 15 Millionen Menschen in Somalia, dem Südsudan, Kenia, Nigeria und Äthiopien sind akut vom Tod bedroht. Die Hilfsorganisationen vor Ort geraten an ihre Grenzen – denn ihnen fehlt das Geld. Obwohl viele Staaten den Vereinten Nationen schnelle Hilfe versprochen hatten, fließt nur ein Bruchteil der zugesagten Mittel.

Jetzt rufen Organisationen wie die Caritas und das Deutsche Rote Kreuz, aber auch die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) und das katholische Hilfswerk Misereor zu Spenden für Ostafrika auf. Auch die Hamburger Drogeriekette Budnikowsky will mit einer unkomplizierten Spendenaktion helfen: Beim Bezahlen können die Kunden den Betrag beliebig aufrunden. Diese Spenden wird Budni direkt an die Welthungerhilfe weitergeben. Die Kunden hätten die Aktion selbst angestoßen, sagt Budni-Chef Christoph Wöhlke.

Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) rief die Deutschen zu einem entschlossenen Kampf gegen die Hungerkrise auf. „Nur mit schneller humanitärer Hilfe lässt sich eine Katastrophe noch größeren Ausmaßes verhindern“, schreibt er in einem Plädoyer.

Den Vereinten Nationen zufolge werden aktuell 4,4 Milliarden Dollar für die Abwendung der Hungerkrise gebraucht. Doch nur ein Fünftel des Betrags steht momentan zur Verfügung. „Oft sagen Geberländer Zahlungen zu, zögern aber mit der Ausstellung des Schecks“, sagt Simone Pott, Sprecherin der Welthungerhilfe. Steht dem Welternährungsprogramm weniger Geld zur Verfügung, erhalten die Hilfsorganisationen weniger Nahrungsmittel, die sie verteilen können. Umso wichtiger sei die Spendenbereitschaft der Budni-Kunden, so Simone Pott.

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