François Gaultier (Dany Boon) geizt, wo er kann: In seiner Wohnung brennt nur dort Licht, wo er sich gerade aufhält, Kondome nutzt er übers Ablaufdatum hin­aus, und statt einen Psychotherapeuten zu bezahlen, beutet er den Langmut seines zuständigen Bankers aus. Figuren wie Gaultier in „Nichts zu verschenken“ sind dazu da, damit der Zuschauer sie auslachen und sich selbst bestätigen kann, nicht ganz so schlimm zu sein.

Seine Läuterung erscheint eines Tages in Mädchengestalt vor der Tür: Laura (Noémie Schmidt) trägt Brille wie er und spielt Geige wie er, was ihrer Behauptung, sie sei seine Tochter (siehe abgelaufene Kondome), Glaubwürdigkeit verleiht.

Allerdings unterscheidet sich Laura in einem Wesenszug: Sie ist großzügig. Und schlimmer noch: Sie hält François für einen Wohltäter, der spart, wo er kann, um Waisen geben zu können. Ihre Mutter hat das erzählt, und sie bewundert ihren Vater dafür. Auf dem Weg zum obligatorischen guten Ende hat Fred Cavayés Film zwar einiges an hübschen Turbulenzen, aber nur wenig Überraschendes zu bieten. Die Chance, tiefer einzusteigen in das interessante Thema von Geiz und Gönnen, wird so trotz des populären Hauptdarstellers Boon („Willkommen bei den Sch’tis“) leider verschenkt.

„Nichts zu verschenken“ F 2017, 91 Min., o. A.,
R: Fred Cavayé, D: Dany Boon, Laurence Arné, Noémie Schmidt, täglich im Cinemaxx Dammtor, UCI Mundsburg; www.wildbunch-germany.de