Soul-Pop mit Lukas Graham und der Band aus Kopenhagen am 3. April in der Sporthalle

Die Karriere von Lukas Graham hat sich rasant entwickelt. Als die dänische Band, die sich nach den Vornamen ihres Sängers benannt hat, 2012 zum ersten Mal beim Reeperbahn Festival auftrat, kannte noch kaum jemand die jungen Dänen. Damals verblüffte Lukas Graham Forchhammer das Publikum in Schmidts Tivoli mit einer kraftvollen Soul-Stimme und tollen Songs. Seine fröhliche Nummer „Drunk In The Morning“ aus dem Debütalbum „Lukas Graham“ wurde alleine in Deutschland drei Millionen Mal ge­streamt. 2015 gehörte die Erfolgscombo aus Dänemark wieder zum Line-up des Reeperbahn Festivals und zählte bereits zu den Headlinern, obwohl das zweite Album international noch nicht einmal erschienen war. Lukas Graham hatte die zweite Platte, genannt das „Blue Album“, ohne jegliche Werbung nur in Dänemark herausgebracht, aber sofort nach Erscheinen schoss es auf Platz eins der Hitparade in seiner Heimat.

Erst ein Jahr später folgte die Veröffentlichung im Rest der Welt. Den jungen Nordlichtern gelang der Durchbruch sowohl in den USA als auch in Großbritannien, wo das „Blue Album“ Platz drei respektive zwei erreichte und mit Goldenen Schallplatten ausgezeichnet wurde. In Deutschland wollen auch mehr und mehr Fans die Gruppe aus Kopenhagen sehen, sodass für ihr Konzert am 3. April die 7000 Zuschauer fassende Sporthalle gebucht worden ist.

Graham war Mitglied im berühmten Kopenhagener Knabenchor

Der Erfolg des Quartetts lässt sich leicht erklären. Es spielt einen melodischen Pop mit Soul-Elementen, die Songs sind eingängig und mitsingbar, aber kein billiger Plastik-Pop. Und dann ist da noch Lukas Forchhammers beeindruckendes Organ. Er war Mitglied im berühmten Kopenhagener Knabenchor und hat eine klassisch ausgebildete Stimme. Er ist kein Soul-Sänger im eigentlichen Sinne, doch er schafft es, Gefühle rüberzubringen. Manchmal kratzt das haarscharf an einer Schnulze vorbei wie bei „What Happened To Perfect“, andere Songs wie das erwähnte „Drunk In The Morning“ vom Debütalbum sind tanzbar und fröhlich und wie gemacht für Teenie-Partys. Warum Lukas Graham ihren Stil allerdings „Ghetto Pop“ nennt, erschließt sich aus den Songs der Band nicht.

Vielleicht spielt Forchhammer auf seine Kindheit und Jugend in Christiania an. Das ist eine 34 Hektar große autonome Kommune in Kopenhagen, in der Forchhammer mit seinen Lehrereltern aufwächst. Die Bandmitglieder Mark Falgren (Schlagzeug) und Magnus Larsson (Bass) kennt er schon aus der Grundschule, nur der Keyboarder bei Lukas Graham hat schon zweimal gewechselt. Kasper Daugaard heißt der aktuelle Mann an den Tasteninstrumenten.

In seiner Jugend hat der Sänger Soulmusik von Otis Redding, Sam Cooke und anderen und Bands der 60er-Jahre wie die Beatles, die Kinks und The Who gehört. Diese Einflüsse prägen auch die Songs von Lukas Graham. Live ist diese umgängliche Combo aus der dänischen Hauptstadt noch mal eine ganze Ecke stärker als auf ihren Alben – die Besucher des Reeperbahn Festivals können das bestätigen.

Lukas Graham Mo 3.4., 20.00, Sporthalle
(U Lattenkamp), Krochmannstraße 55, Karten zu 39,95 im Vorverkauf; www.lukasgraham.com