Na ja, es kann auch mal halb vier werden. Was bei Schlaflosigkeit hilft und was ein Bügelbrett damit zu tun hat

Ganz in Ruhe einschlafen wird verflixt schwierig, wenn das Hirn nicht aufhören will, Selbstgespräche zu führen. Darunter leidet eine Mehrheit – und Frauen häufiger als Männer. 93.000 Hamburger fühlen sich regelmäßig um den Schlaf gebracht, hat die Barmer Ersatzkasse gerade hochgerechnet. Laut Gesundheitsreport der DAK schlafen 80 Prozent der Berufstätigen schlecht, das sind rund 34 Millionen Bundesbürger, ein Drittel mehr als noch 2010 und mehr als genug, um eine Schlafschule rentabel zu führen, so wie in der Johannesbad Klinik Königshof, einer Eltern-Kind-Kureinrichtung tief im Allgäu. Hier sollen gestresste Erwachsene lernen, wieder zur Ruhe zu kommen.

„Schlafschwierigkeiten sind oft ein Ausdruck der psychischen, aber auch körperlichen Unruhe“, sagt Psychotherapeutin Elisabeth Gscheidinger. Ihre wichtigsten Tipps (die des Nachts quengelnde Kinder leider nicht berücksichtigen): Aus dem Schlafzimmer Handy und Computer verbannen und unbedingt auch das Bügelbrett; alles, was unerledigt im Kopf herumschwirrt, auf eine To-do-Liste schreiben; geistig einen Termin mit sich selbst notieren, um später Probleme anzugehen. Und: bloß nicht ungeduldig werden!

„Guter Schlaf braucht Zeit“ meint die Expertin. Womit wir bei dem Geheimtipp des stets Ausgeschlafenen wären, der behauptet: „Ich zähle immer nur bis drei.“ Das soll reichen? „Na ja, es kann auch mal halb vier werden.“

Und nicht verzweifeln, wenn in der Einschlafphase ohne Absicht die Muskeln zucken. Dann fährt das Nervensystem gerade runter. Bis dann der Kopf auch so weit ist, kann es nicht mehr lange dauern.