Die Agenten-Komödie „Die Jones – Spione von nebenan“ plätschert vor sich hin

Neue Nachbarn bringen die heile Spießbürgerwelt einer biederen Vorort-Familie durcheinander. Der schlichte Plot ist vertraut und inspiriert Drehbuchschreiber nicht erst seit Joe Dantes „Meine teuflischen Nachbarn“ zu immer neuen Komödien-Konstruktionen. Auch der Agenten-Spaß „Die Jones – Spione von nebenan“ nimmt sich dieser Blaupause als Vorlage an, Regisseur Greg Mottola verhebt sich aber trotz eines engagierten Darsteller-Ensembles kräftig.

Zach Galifianakis (der seit „Hangover“ um einiges abgespeckt hat) und Isla Fisher („Die Unfassbaren“) sind das Ehepaar Jeff und Karen Gaffney, das sich sein familiäres Nest in einer idyllischen Sackgassen-Siedlung eingerichtet hat. Er arbeitet als Personal Manager in einem Luftfahrtunternehmen, sie ist Architektin. Die Kinder sind gerade ins Sommercamp abgerauscht, doch fällt den beiden für die gewonnene Freizeit vom alltäglichen Trott nicht viel mehr ein, als endlich mal die verpassten Folgen der Lieblings-TV-Serie nachzugucken.

Da ziehen neue Mieter in das bislang verwaiste Nachbarhäuschen. Jon Hamm („Mad Men“) und Gal Gadot (demnächst die neue „Wonder Woman“) sind als Tim und Natalie Jones das genaue Gegenteil der charmant-tapsigen Siedlungsbewohner: sexy, erfolgreich, selbstbewusst. Und ihr neues Zuhause haben sie kurzerhand bar bezahlt. Man kommt sich bei gutnachbarlichen Besuchen näher, Jeff und Tim entwickeln sogar so etwas wie eine Freundschaft.

Zur Hälfte des Films kommt ein Hauch Abenteuer in das triste Leben

Doch schon bald kommen die Gaff­neys ins Grübeln ob der Perfektion der Nachbarn. Sie beginnen, hinter ihnen herzuspionieren. Und schnell stellt sich heraus: Ja, die Jones von nebenan sind Spione in höchstem Regierungsauftrag, und ja, offenbar gehören auch die Gaffneys zu ihren Zielobjekten. Plötzlich kommt so etwa zur Hälfte des Films ein Hauch von Abenteuer ins triste Leben des immer ein bisschen tollpatschigen Pärchens. Und doch ändert sich wenig an der biederen Machart dieser Agentenkomödie, die wirkt wie ein Pausenfüller im Nachmittagsprogramm des Disney Channels. Dafür allerdings sind die paar wenigen Actionszenen wiederum ein bisschen zu brutal ausgefallen.

Dabei sind die vier Hauptdarsteller durchaus engagiert bei der Sache. Doch sie können eben nur so gut sein, wie die Situationen, in die es sie treibt, und wie die Texte, die ihnen in den Mund gelegt werden, es ihnen erlauben.

Die Geschichte (Drehbuch: Michael LeSieur) plätschert vor sich hin. Die Gags sind aus anderen Filmen wohlbekannt. Die Pointen zünden nicht. Die Charaktere bleiben auf erschütternde Weise eindimensional. Und der Verlauf des Ganzen ist so vorhersehbar, dass es nicht einmal stört, dass die Fährte für eine der wenigen Wendungen des Films schon ziemlich am Anfang gelegt wird.

„Die Jones – Spione von nebenan“ USA 2016, 106 Min., ab 12 J., R: Greg Mottola, D: Zach
Galifianakis, Isla Fisher, Gal Gadot, Jon Hamm, täglich im UCI Othmarschen-Park;
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