Grasse.

Ein Schüler hat in einem französischen Gymnasium das Feuer eröffnet und den Schulleiter sowie mehrere Mitschüler verletzt. Es handele sich augenscheinlich um „die irre Tat eines fragilen jungen Mannes, der von Schusswaffen fasziniert war“, sagte Bildungsministerin Najat Vallaud-Belkacem. Die Schüsse fielen am Donnerstag im Alexis-de-Tocqueville-Gymnasium der Stadt Grasse im Südosten des Landes. Der nach unterschiedlichen Quellen 16 oder 17 Jahre alte Angreifer wurde festgenommen.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft deutet nichts auf einen Terrorakt hin. Das Motiv des Jugendlichen scheine mit seinem schlechten Verhältnis zu anderen Schülern zusammenzuhängen. Der Jugendliche hatte eine Schrotflinte, mehrere Handfeuerwaffen und eine ungefährliche Trainingsgranate bei sich.

Den Sicherheitsbehörden war der Festgenommene nach ersten Angaben bislang nicht bekannt. Die Schussverletzungen seien glücklicherweise nicht sehr schwer, erläuterte Vallaud-Belkacem. Über die Zahl der Opfer gab es unterschiedliche Angaben: Vallaud-Belkacem sprach von vier direkt Verletzten und zehn weiteren Schülern, die entweder unter Schock stehen oder im Gedränge nach den Schüssen verletzt wurden. Die Staatsanwältin nannte zehn Opfer, drei davon unter Schock. Einige hätten erst zu Hause gemerkt, dass sie von Schrotkugeln getroffen worden seien.

Lob gab es für den Schulleiter: Als der Jugendliche auf einen Mitschüler schoss, habe er sich in den Weg gestellt, sagte die Staatsanwältin. Dabei wurde er von einer Kugel am Arm getroffen. Vallaud-Belkacem bezeichnete sein Verhalten als „heldenhaft“. „Das Schlimmste ist uns erspart geblieben.“ Zunächst hatte der Vorfall Sorgen geschürt, es könne sich um einen Terrorakt handeln.