Hamburgs Hochzeitsstatistik: Drum prüfe, wer sich ewig bindet – sonst gibt es womöglich nur Baumwolle

Wie für beinahe alle Lebenslagen hat der US-Regisseur Woody Allen auch zum Thema Heiraten ein Bonmot bereit – woher nimmt er nur die Zeit zum Filmemachen? „Die Ehe ist der Versuch, zu zweit mit Problemen fertig zu werden, die man allein nie gehabt hätte“, hat er gesagt. Die Versuchsdauer ist dabei von Paar zu Paar höchst unterschiedlich. Das Statistische Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein hat gerade errechnet, wie lange die Ehen der Leute, die sich „ewig binden“, dauern. Demnach werden in Hamburg in diesem Jahr 11.365 Paare baumwollene Hochzeit feiern – sie sind dann ein Jahr verheiratet. Hölzerne Hochzeit – fünf Jahre – feiern noch 9321 Paare. Überhaupt lautet die Tendenz: Von nun an ging’s bergab. Die höheren Jubiläen erreichen immer weniger Menschen. 7777 schaffen noch zehn Jahre, was je nach Region als Rosen- oder hölzerne Hochzeit bejubelt wird. Nach 20 Jahren lieben und streiten sich nur noch 5704 Paare bei der Porzellanhochzeit. Diese Feinkeramik ist für viele ehemalige Ehen dann schon längst zerbrochen. Die Scheidungsquote lag 2015 bei rund 41 Prozent, zehn Jahre früher waren es sogar 52 Prozent.

Dann wird es edelmetall- bzw. steinhaltig: Silber (25), Gold (50), Rubin (40) und Diamanten (60) lauten die Wendemarken. Bei der eisernen Hochzeit können sich nach 65 Jahren noch 411 Paare in die Augen schauen. Die Gnadenhochzeit erreichen 73 Paare nach 70 Jahren. Mit 75 Jahren gibt es dann Kronjuwelen. Das schaffen aber nur sieben Paare. Ein „Rezept“ für eine lange Ehe gibt es wohl nicht, aber einen Rat von Agatha Christie: „Heirate doch einen Archäologen! Je älter du wirst, desto interessanter findet er dich.“