Weck den Indianer in dir. Oder das Bleichgesicht. Die Karl-May-Spiele laden zum Statisten-Casting

Die ein oder andere Hollywoodgröße hat ihre Karriere ganz klein begonnen – als Statist, also mit einem Auftritt ohne Sprechrolle und ohne Bedeutung für die Handlung.

Heute kennt diese Ex-Kleindarsteller fast jeder: Jean-Claude Van Damme, Charlize Theron, Brad Pitt oder Bruce Willis. Hier ein Tipp für alle, die in ihre Fußstapfen treten wollen: auf nach Bad Segeberg, ab in den Kalkberg. Die Freilichtbühne sucht gerade wieder Komparsen. Genauer: Ladys, Trapper sowie Cowboys, Indianer und Siedler.

Und keiner muss reiten können. Aber sich blitzschnell von Szene zu Szene umkleiden können, schwupp­diwupp vom betrunkenen Saloonbesucher über den angriffslustigen Kiowa-Krieger zum Bewacher der Goldmine.

Selbst wer beim Statisten-Casting (Sonnabend, 25. März, ab 14 Uhr) im Indian Village, gleich neben dem Freilichttheater, durchfällt, kann vielleicht eine blauäugige Erinnerung mitnehmen. Stuntkoordinator Steve Szigeti möchte mit Bewerbern „schon mal eine kleine Schlägerei einüben“ und Choreograf Jean Marc Lebon mit Tanzschritten das Rhythmusgefühl testen.

Einzige Voraussetzung: fit sein und ein Mindestalter von 16 Jahren, nach oben gibt’s keine Altersgrenze. Aber bitte viel Zeit mitbringen. Die Proben gehen über vier Wochen. Es folgen 72 Vorstellungen. Versprochen wird „ein unvergesslicher Sommer“. Das klingt so wie Dauerregen – oder (mit weniger Wahrscheinlichkeit) nach einer Saison mit Sonne pur?

Die 40 Komparsen spielen mit Profis wie Alexander Klaws (Old Surehand), Jan Sosniok (Winnetou) und Matthieu Carrière (General Douglas) und kassieren pauschale 3300 Euro brutto. Rechne bloß niemand den Stundenlohn aus. Rettet Winnetou! Werdet Freunde!