München.

Erstmals in diesem Winter gilt in Teilen der deutschen Alpen die zweithöchste Lawinengefahr-Stufe. Für die Allgäuer, die Werdenfelser und die Berchtesgadener Alpen über 1800 Metern riefen die Experten vom Lawinenwarndienst Bayern am Freitagmorgen Stufe 4 aus – das heißt große Gefahr. In den bayerischen Voralpen und im Chiemgau gilt eine erhebliche Lawinengefahr, Stufe 3 von 5. Auf der Homepage hieß es: „Unternehmungen abseits gesicherter Pisten erfordern derzeit große Vorsicht und lawinenkundliches Beurteilungsvermögen!“

In den vergangenen Tagen war oberhalb der 1800-Meter-Grenze bis zu einen Meter Neuschnee gefallen. Hinzu kam starker Wind von Westen. Je nach Gegebenheit des Geländes könnten in frisch eingewehten Rinnen und Mulden schon bei geringer Zusatzbelastung etwa durch einen einzelnen Skifahrer gefährlich große Schneebrettlawinen ausgelöst werden. Auch Selbstauslösungen von sogenannten Lockerschnee- und Schneebrettlawinen seien möglich, warnten die Fachleute.

Ähnlich sieht die Lage im Nachbarland Österreich aus. Laut Warndienst wird in Vorarlberg, Tirol und dem Land Salzburg oberhalb von 1800 Metern verbreitet Stufe 4 der fünfteiligen Gefahrenskala erreicht. In sehr steilen Geländeabschnitten steige die Wahrscheinlichkeit für Lockerschneelawinen und Schneebretter, hieß es.

In diesem Winter hat es bereits einige tödliche Vorfälle mit Lawinen gegeben. Erst Mitte Februar hatte eine etwa 400 Meter breite Lawine bei Tignes in Frankreich vier Menschen abseits der Pisten in den Tod gerissen.