Während andere froh sind, wenn sie einmal im Leben Schwein haben, ist Revierförster Nils Fischer gleich Herr über eine ganze Schweinebande. Denn in seinem Forst Klövensteen fühlt sich das Schwarzwild sauwohl. War das Revier, als es Fischer vor 13 Jahren übernahm, noch „wildschweinfrei“, sind es derzeit 60 Tiere, die durch den Wald im Hamburger Westen streifen. Tendenz steigend. Angst bräuchten Waldbesucher vor den Wildschweinen nicht zu haben, verspricht Fischer. „Das Tier wird nur gefährlich, wenn man es bedroht.“

Der erste Eindruck kann eben täuschen. Mit 1,98 Metern wirkt Fischer einschüchternd. Dabei zeichnen den ­43-Jährigen vielmehr Zurückhaltung, Geduld und seine Liebe zum Wald aus. Im Job geht er auf. Wahrscheinlich liegt ihm das im Blut. Schon sein Vater und Großvater waren Förster in Niedersachsen, genauso sein Bruder. Und so wohnt
Fischer auch direkt im Klövensteen. In Rissen kurz vor der Landesgrenze lebt er mit seiner Frau, den drei Töchtern und dem Cockerspaniel-Hund Ulme.

Seite 13 Die Wilden im Westen