Ein Fell für alle Fälle – Wissenschaftler enträtseln die schwarz-weiße Evolution des Großen Panda

Ist es eine Art Thermoanzug? Oder womöglich die erste Sonnenbrille der Welt? Seit der Entdeckung des Großen Panda haben sich Wissenschaftler gefragt, warum diese knuffige Laune der Natur ausgerechnet schwarz-weißes Fell hat. Nun scheint das Rätsel gelöst.

Wie vermutet bemalen sich die Tiere nicht gegenseitig im Dunkeln mit Edding. Vielmehr berichten Wissenschaftler in der aktuellen Ausgabe der „Behavioral Ecology“ von einem Fell- Kompromiss, den der liebenswerte Bambusfresser in seiner Evolution eingegangen sei. Fragt Mutter Natur: Schwarz oder Weiß? Antwortet der Panda: Ja!

Der Große Panda – Ältere kennen ihn als Prankenbär, Jüngere als Cro –, der Große Panda also war nie ein 08/15-Bär. Kaum ein Tier hat sich so rar machen müssen, um geliebt zu werden. Nur noch 1800 Exemplare durchstreifen die tiefste chinesische Provinz, nicht grundlos mahnt Ailuropoda melanoleuca als Wappenbär des WWF. Seine Beliebtheit verdankt er aber nicht Extravaganzen wie dem „Pseudo-Daumen“, den er für mehr Grip am Bambus entwickelt hat. Sein Kapital ist der chanelmäßige Mantel in Schwarz und Weiß.

Nach der Fellstudie von 195 Tierarten sind sich die Forscher nun sicher, dass der Panda-Pelz sowohl Tarnung in ihrem schneebedeckten als auch im bambusbewachsenen Lebensraum in 2700 bis 4000 Metern Höhe verspricht. Halb gut getarnt ist immer noch besser als ganz schlecht. Die Gesichtszeichnung dagegen dient laut Bericht der Kommunikation. Beim Wettstarren vergrößern die Tiere ihre schwarzen Ohren und Augenringe, um dem Ge- genüber zu imponieren. Also: So lieb er auch guckt. Don’t mess with the Panda!