„Mermaiding“-Kurse gibt es jetzt sogar in Neumünster. Ostseebäder planen spezielle Badezonen

„Meerjungfrauen küssen besser“, behauptete 1990 ein amerikanischer Kinofilm, in dem unter anderem die Schauspielerin Cher eine nicht ganz unwichtige Rolle spielte. Fast 30 Jahre dauerte es, bis diese Behauptung nun flächendeckend überprüft werden kann. Denn überall in Deutschland, behauptet die Nachrichtenagentur dpa, gibt es jetzt „Mermaiding“-Kurse. In Neumünster haben sie sogar extra einen Verein gegründet – die „Meerdeerns“. Sie zwängen sich in ein Kostüm, das in eine Schwanzflosse ausläuft, lassen sich ins Wasser der Neumünsteraner Schwimmhalle gleiten und tauchen dann meerjungfrauen­mäßig ab. Das hat natürlich Konsequenzen. Erstens für Kopenhagen. Die kleine Meerjungfrau verliert ihr Alleinstellungsmerkmal. Warum in die dänische Hauptstadt reisen, wenn man lebendige Exemplare dieser Gattung in der städtischen Schwimmhalle besichtigen kann?

Zweitens für Ostseeurlauber. Wer im Sommer in die Fluten steigt und eine Berührung am Bein verspürt, sollte nicht an Feuerquallen und Brandblasen denken, sondern an Meerjungfrauen und deren unübertroffenen Kussqualitäten. Vermutlich wird man an der Ostseeküste demnächst nicht nur Kite-Surf-, sondern auch Mermaiding-Zonen ausweisen müssen. Kurverwaltungen sind angehalten, die entsprechenden Abschnitte algenfrei zu halten, damit es unter Wasser nicht zu gefährlichen Verwicklungen kommt.

Für die Zukunft müssen sich die Tourismusorte auf völlig neue Herausforderungen einstellen. Attraktive Fassaden für Spinnenfrauen, nette Wanderwege für die Schlange Ka: Frauen sind nun mal wandelbar.