Was ist in der „Lindenstraße“ los? Ausgerechnet die letzte Vertreterin deutscher Spießigkeit greift zum Joint

Eigentlich hat man schon fast alles gehört, und dann kommt doch wieder eine Nachricht um die Ecke, die einen zutiefst verstört, ja schockiert. „Mutter Beimer kifft“, schreibt die „Bild“-Zeitung – und hebt beinahe das Abendland, zumindest aber das Abendprogramm (sonntags, 18.50 Uhr) aus den Angeln. Ausgerechnet Mutter Beimer, dieses Sinnbild für Bodenständigkeit, Redlichkeit und Spießigkeit. Außer ihrem Spiegeleier-Tick und übertriebener Neugier konnte man ihr bisher nichts nachsagen. Jetzt watet Helga knietief im Drogensumpf der „Lindenstraße“. Schade, dass man Harry Rowohlt nicht mehr fragen kann. Er spielte in der gefühlt seit dem Dreißigjährigen Krieg laufenden ARD-Serie einen Penner und war nie um originelle Kommentare verlegen. „Dummheit frisst. Intelligenz säuft“, hat meine Oma gesagt. Und Prominenz kifft?

Ein Foto belegt den Frevel. Marie-Luise Marjan sitzt neben Kollegin Irene Fischer und übernimmt bestens gelaunt die „Tüte“. „Ihr Engagement tendiert gern zur Übergriffigkeit“, weiß man beim WDR über die Beimer. Hier sieht man es ja. Vielleicht sollten wir bei Marjan selbst nachschlagen. Schon 1998 hat sie ihr Buch „Guter Rat für alle Fälle: Die 1200 besten Tipps und Kniffe für Küche & Haushalt, Ernährung & Gesundheit, Freizeit & Urlaub“ herausgebracht. Also für alles. Vor zwei Jahren folgte die Autobiografie: „Ganz unerwartet anders“. Passt doch. Oder müssen wir uns Sorgen machen?

Cannabis gilt als Therapiealternative für Schwerkranke, soll schmerzlindernd und krampflösend sein. Tatsächlich hat Mutter Beimers „Hansemann“ schon vor vielen Folgen mit dem Kiffen angefangen – als Therapie gegen seine Parkinson-Krankheit. Und seine Ex-Frau? Wandelt Helga nun etwa ungewohnt tiefenentspannt durch die Serie? Wir werden sehen ...