Im Museum für Hamburgische Geschichte lernt man viel durch Gucken: über Handel, Transport, Versorgung, Arm und Reich

Geschichtsbücher, okay. Aber sind echte Gegenstände aus früheren Zeiten nicht viel besser? Doch! Wer mit seinen Kindern ins Museum für Hamburgische Geschichte geht, kann zwar überall einmal durchspazieren. Interessanter aber wird es, sich eine Sache herauszusuchen. Die vielen, toll gebauten Stadtmodelle zeigen nämlich anschaulicher als tausend Worte, was in welchem Jahrhundert an Elbe und Alster (an-)gebaut oder über den großen Fluss verschifft wurde. Wer es noch nicht weiß, begreift spätestens bei diesem Anblick, warum durch den Innenstadt-Park parallel zum Holstenwall Wasser fließt, und dass die erhöhten Flächen früher der Verteidigung der Stadt dienten. Vielleicht gibt es ein bisschen viele Schiffsmodelle – sei’s drum. Aber es ist wieder ein Modell, dass zeigt, wie schlimm die sanitären Verhältnisse im Gängeviertel waren – nur ein Toilettenhäuschen für einen ganzen Straßenzug! Auch Original-Harpunen früherer Walfänger hängen an einer Wand, daneben ein Boot im Mini-Format, in dem Männer versuchen, einen Wal zu erlegen. Wie eine der damaligen Tran-Siedereien aussahen, kann man sich gleich daneben ansehen. Ein besonders aufwendiges Modell, das bis zum 12. März in der „Bier“-Ausstellung steht, zeigt die erste so genannte Wasser-Kunst: Ein hölzerner Turm an der Alster, in den sauberes Wasser hinaufgepumpt wurde, um ein Gefälle zu erzeugen, durch das das Wasser in die Brauhäuser der Stadt gepumpt wurde.

Museum für Hamburgische Geschichte, Holstenwall 24, Di-Sa 10-17 Uhr, So bis 18 Uhr, Eintritt 9, ermäßigt 5,50 Euro. Infos unter www.hamburgmuseum.de