Die Charity-Radler von Torsten Statz treten für „Kinder helfen Kindern e. V.“ in die Pedale

Indoor-Cycling ist ein hervorragendes Herz-Kreislauf-Training. Dass man damit aber nicht nur sich selbst, sondern auch anderen Gutes tun kann, zeigt seit 2008 die Charity-Aktion „Wir fahren fürs Leben“. Bei insgesamt acht Etappen haben die Radler durch das Startgeld, den Verkauf von Trikots und private Spenden bisher 67.000 Euro für gemeinnützige Projekte „eingefahren“.

Jedes Jahr profitiert eine andere Organisation von dem sechsstündigen Wohltätigkeits-Cycling. Nach der AIDS- Hilfe Hamburg, der NCL Stiftung oder dem Verein Dunkelziffer wurden im Januar 13.000 Euro für den Verein NestWerk „erfahren“. Im kommenden Jahr treten die Radler für „Kinder helfen Kindern“, den Verein des Hamburger Abendblatts, in die Pedale.

Der Gedanke, Hilfsbedürftige zu unterstützen und gleichzeitig eine außergewöhnliche sportliche Herausforderung anzunehmen, stammt von Torsten Statz. Der ehemalige NDR-Produktionsleiter ist seit 26 Jahren HIV-positiv. 2004 musste er seinen Job krankheitsbedingt aufgeben. „Das war eine Katastrophe, denn ich habe gern gearbeitet“, sagt der 59-Jährige, der unter anderem Hörspiele, Klassiksendungen und Opern produziert hat. 2008, als er nach vielen Hochs und Tiefs und einer neuen Therapie ganz gut wiederhergestellt war, kam ihm die Idee, etwas Gutes zu tun und den Charity-Cycling-Marathon zu initiieren. „Wenn man das Ende des Lebens vor Augen hat, weiß man, worauf es ankommt“, sagt er. Gutes tun – für die anderen. Und Sport treiben – für sich selbst. „Mein Körper braucht das, um die Medikamente besser verarbeiten zu können“, sagt Statz. Er machte eine Lizenz als Cycling-Trainer und bat den Fitnessclub Meridian Spa um Unterstützung. Dieser stellt ihm und den Charity-Radlern seitdem Räume, Fahrräder und die gesamte Anlage kostenlos zur Verfügung – und rundet, wie in diesem Jahr, auch mal einen Spendenbetrag auf.

„Eigentlich sollte es bei der Aktion 2008 bleiben. Aber es hat uns so großen Spaß gemacht, dass wir sie seit 2010 jährlich veranstalten“, so der Initiator. Beliebt ist das Event nicht nur wegen des Wohltätigkeitsgedankens.

Neben der rhythmischen Musik, die mit dem Indoor-Cycling untrennbar verbunden ist, werden die Radler auch von der Gruppendynamik motiviert. Und von dem Catering des Unternehmens Tafelspitz, das von Anfang an zu den Unterstützern von „Wir fahren fürs Leben“ gehört und den Radlern das Büfett kostenlos zur Verfügung stellt. Weitere Sponsoren sind der FC St. Pauli und die Fernsehproduktionsfirma MBTV.

Bei der diesjährigen Aktion im Januar radelten 150 Unterstützer mit. Viele stammen aus der eingeschworenen Cycling-Gemeinschaft um Torsten Statz. Andere kommen von dem Verein, der begünstigt wird, oder werden von ihm angeworben. Wieder andere haben von dem Cycling-Event gehört und möchten einfach gern mitmachen.

Bei „Wir fahren fürs Leben“ muss niemand „um sein Leben strampeln“, also über die eigene Leistungsgrenze hinausgehen. „Neben den absoluten Cracks, die die kompletten sechs Stunden alleine fahren, sind auch kleine Teams zugelassen“, erklärt Statz. Bis zu fünf Personen könnten sich ein Bike teilen und sich mit dem Fahren abwechseln. Auch die Startgebühr von 70 Euro pro Rad stellt damit keine wirkliche Belastung für die Teilnehmer dar.

Mehr Infos unter www.wirfahrenfuersleben.de