Chemisch-technische Assistenten haben hervorragende Aussichten auf dem Arbeitsmarkt

unsenbrenner, Pipetten, Reagenzgläser, Messzylinder und Mikroskope sind ihre Welt. Die Liebe zur Chemie hat Natalie Brandt in der neunten Klasse entdeckt. „Ich war sofort angefixt, das Fach hat mir von der ersten Unterrichtsstunde an unglaublich viel Spaß gemacht. Denn in der Chemie zeigt sich, wie die verschiedenen Materialien und Stoffe zusammenhängen und welche Reaktionen ablaufen, wenn sie aufeinandertreffen“, berichtet die Lohbrüggerin. Und so stand ihre Entscheidung für ihren beruflichen Weg nach dem Abitur schon sehr früh fest: Eine Ausbildung zur chemisch-technischen Assistentin (CTA) sollte es sein!

In Hamburg wird die Ausbildung zur CTA an der Staatlichen Gewerbeschule Chemie, Pharmazie, Agrarwirtschaft (G13) in Bergedorf angeboten. Dabei handelt es sich um eine staatlich anerkannte vollzeitschulische Ausbildung, die zwei Jahre dauert. Der Unterricht findet normalerweise von 8 bis 15 Uhr statt. Im ersten Jahr werden die Schüler in die chemische Laborarbeit eingeführt. Zudem stehen zum Beispiel die Fächer Fachenglisch sowie Wirtschaft und Gesellschaft auf dem Stundenplan. Im zweiten Ausbildungsjahr geht es um die Spezialisierung und Vertiefung in den Bereichen Instrumentelle Analytik, Technische Untersuchungen (Lebensmittel- und Umweltanalytik) sowie Organische Präparationstechnik. Darüber hinaus beinhaltet das zweite Jahr ein vierwöchiges Betriebspraktikum in einem Handelslabor, Institut oder in einem Betrieb in der chemischen Industrie.

Natalie, für die es mit der Ausbildung 2015 losging, hat ihr Betriebspraktikum bei SGS in Bergedorf, einem Unternehmen, das Handelswaren testet, prüft und zertifiziert, im Bereich Instrumentelle Analytik gemacht. Zu ihren Aufgaben in ihrem Praktikum bei SGS gehörte es, Lebensmittel auf ihren Zuckergehalt hin zu untersuchen. Das sei sehr spannend und lehrreich gewesen, sagt die 21-Jährige.

In Natalies Klasse lernen 22 Schülerinnen und Schüler. „Wir sind eine tolle Klassengemeinschaft und treffen uns häufig auch in der Freizeit. Die Lehrer sind total engagiert und nehmen sich viel Zeit für uns“, schwärmt die angehende CTA. Lobende Worte findet sie auch für die hervorragend ausgestatteten Labore an der G13, in denen jeder Schüler einen eigenen Platz hat und eigene Glasgeräte zur Verfügung gestellt bekommt. Natalie liebt die praktische Arbeit im Labor, Protokolle schreibt sie besonders gern. Unter dem Strich sei es jedoch die Verbindung von Theorie und Praxis, die die anspruchsvolle Ausbildung an der G13 so toll und abwechslungsreich mache.

Nach abgeschlossener Ausbildung können die chemisch-technischen Assistenten unter anderem in chemischen Betrieben, im Hochschulbereich und in staatlichen oder kommunalen Untersuchungsämtern beziehungsweise in Forschungseinrichtungen arbeiten. Daneben gibt es Arbeitsplätze in Gas-, Wasser- und Klärwerken sowie in der Nahrungs-, Genussmittel-, Kunststoff- oder Textilindustrie. Denn CTAs sind überall da gefragt, wo es um Forschung und Analyse geht. Dabei kommen die Experten für Chemie und Technik nicht nur ins Spiel, wenn Versuche durchgeführt werden, sondern auch bei deren Planung und Auswertung am Computer. Dazu kommt die Überprüfung und Wartung der Laborgeräte, die immer 100-prozentig sauber sein und einwandfrei funktionieren müssen. Verantwortungsbewusstsein und Sorgfalt sollte man daher für den Beruf mitbringen. Und man muss beachten, dass im Labor immer Schutzbrille, Kittel und Handschuhe zu tragen sind.

„Der Berufsabschluss CTA ist ein seit Jahrzehnten etablierter Laborberuf, der brillante Chancen auf dem Arbeitsmarkt eröffnet. In den vergangenen Jahren sind eigentlich alle unsere Schüler bei einem Arbeitgeber untergekommen“, sagt die Abteilungsleiterin des Ausbildungsgangs CTA an der G13, Ute Schleunes. Wie sie weiter berichtet, sei die Ausbildung auch für Abiturienten ein hervorragender Vorlauf für ein naturwissenschaftliches Studium. „Die CTA-Ausbildung kann zu einer Verbesserung des Numerus clausus bei Aufnahme eines Fachstudiums, zur Studienzeitverkürzung und teilweise auch zur Anrechnung auf Universitätspraktika führen“, erläutert Ute Schleunes. An der G13 würden pro Jahr drei Klassen neu beginnen, die Chancen auf einen Platz in einer der Klassen stünden somit gut.

Natalie will der Chemie auf alle Fälle treu bleiben. Nach ihrem Abschluss in diesem Jahr möchte sie zum kommenden Wintersemester an der Universität Hamburg ein Chemiestudium beginnen, um Berufsschullehrerin im Fach Chemietechnik zu werden. Vielleicht unterrichtet sie dann sogar eines Tages an der G13.

Wer mehr über die Ausbildung wissen möchte, sollte sich folgende Termine vormerken. An der G13 findet am Montag, 27. Februar, von 18 bis 21 Uhr eine Informationsveranstaltung zum Thema „Ausbildung mit Zukunft: BTA, CTA, BIM und PTA“ statt. Eine Anmeldung ist nicht nötig. Außerdem ist die G13 auch auf der Messe Einstieg am 17. und 18. Februar mit einem Stand vertreten.