„Ist man nicht eingeladen, denkt man: Ach, so wichtig ist das da auch nicht. Wenn man eingeladen ist, ist das ganz anders“, sagt Johan Simons, und man meint, durch den Telefonhörer ein entspanntes Lächeln zu hören. „So ticken die Menschen!“ Der niederländische Regisseur hat in Rotterdam erfahren, dass seine Storm-Inszenierung „Der Schimmelreiter“, die im November am Thalia Theater Premiere hatte, als eine von zehn Produktionen zum Berliner Theatertreffen eingeladen ist – der jährlichen Bestenschau aller deutschsprachigen Bühnen.

Eine Auszeichnung, die auch für einen so erfahrenen Theatermacher wie den derzeitigen Leiter der Ruhrtriennale und ehemaligen Intendanten der Münchner Kammerspiele keine Routine ist. In Hamburg wird Simons in der kommenden Spielzeit voraussichtlich wieder ein Stück am Thalia erarbeiten, „die Gespräche laufen“. Wenn er hier ist, hält er sich am liebsten an der Elbe auf. Flüsse, sagt der 70-Jährige, beruhigen ihn; in Holland lebt er an der Waal. „Da sehe ich, dass das Leben weitergeht.“


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